Berliner Wirtschaft 11/2020

Gefährliche E-Mails: Beim 9. IT-Sicherheitstag Mittelstand im IHK-Bildungszentrum in Erkner ging es um den Schutz von Unternehmen vor Cyberangriffen von Vanessa Grühser Einfallstor ins Herz des Unternehmens P ünktlich zum europäischen Cyber-Si- cherheits-Monat begrüßte der eingespielte Kooperationsverbund aus Berliner und Brandenburger IHKs, HWKs und weiteren Netzwerkpartnern mehr als 70 Teilnehmer zum 9. IT-Sicherheitstag Mittelstand. Das Bildungszen- trum der IHK Ostbrandenburg öffnete dafür in Erkner seine Türen, weitere Teilnehmer verfolg- ten das Programm per Livestream. Schwerpunktthema in diesem Jahr war die E-Mail-Sicherheit. Regelmäßig genutzt, bietet sie als Angriffsvektor für Kriminelle ein einfaches Tor, um Zugang zu internen Systemen zu erlan- gen und imExtremfall die Kontrolle zu überneh- men. Gefährlich ist vor allem die Schadsoftware Emotet. Hat diese die Systeme einmal infiziert, liest sie Kontaktbeziehungen und E-Mail-Inhalte aus dem Postfach aus. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf: E-Mails mit authentisch aussehen- den, jedoch erfundenen Inhalten von Absendern, mit denen der Betroffene erst kürzlich in Kontakt stand, werden verschickt und sehen entsprechend echt aus. Das verleitet zum unbedachten Öffnen des schädlichen Dateianhangs oder der in der Nachricht enthaltenen URL. Beispiele sind Rech- nungskorrekturen oder andere alltägliche Bezüge. Zusätzlich lädt Emotet weitere Schadsoft- ware nach, wie zum Beispiel den Banking-Tro- janer Trickbot. Das A und O ist auch hier, „erst zu gucken, dann zu klicken“. Jeder sollte auch bei bekannten Absendern auf Plausibilität und Recht- schreibung in der E-Mail achten und im Zweifel den Absender anrufen und sich vergewissern. Hat der Trojaner doch zugeschlagen, sollten der eigene IT-Dienstleister und das LKA für eine Strafan- zeige einbezogen werden sowie das (hoffentlich existierende) Back-up zum Tragen kommen. Ein weiteres Thema waren auch nützliche Hilfsmittel wie der Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts oder die Seite „Have I been Pwned“. Beide Angebote ermöglichen eine Prüfung, ob persönliche Identitätsdaten bereits im Internet veröffentlicht wurden und für ille- gale Handlungen genutzt werden können. Alle Inhalte und Beiträge können im Youtube-Kanal „IT-Sicherheitstag Berlin-Brandenburg“ abgeru- fen werden. Der richtige Klick kann damit zum Glück auch sicherer machen. ■ FOTO: CHRISTINA GAUDLITZ/IHK COTTBUS Vanessa Grühser, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-459 vanessa.gruehser@berlin. ihk.de Beeke Schmidt, IHK-Bereich Weiter­ bildung & Unternehmens- sicherung Tel.: 030 / 315 10-281 beeke.schmidt@berlin. ihk.de Viren-Schutz Mehr Details dazu, wie man sich vor Emotet schützen kann, unter: allianz-fuer- cybersicherheit.de Zusätzlich zu den mehr als 70 Besuchern der Veranstaltung konnten weitere Teilnehmer das Programm im Livestream verfolgen 59 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 11 | 2020 SERVICE | IT-Sicherheitstag

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