Personalkosten für Forschung und Entwicklung (FuE) sowie Auftragsforschung und ermöglicht Auszahlungen von bis zu einer Mio. Euro pro Jahr. • Hoher Aufwand, hoher Ertrag: Hierunter fallen bundesweite Förderprogramme wie ZIM und KMU-innovativ sowie vor allem EU-Fördermittel wie der EIC Accelerator. Diese Programme ermöglichen Fördermittel in Millionenhöhe, erfordern jedoch oft Anträge von bis zu 100 Seiten, bei Erfolgschancen von unter zehn Prozent. • Hoher Aufwand, mittlerer Ertrag: Hierunter fallen beispielsweise EXIST-Bewerbungen, die vor der Unternehmensgründung erfolgen müssen, sowie zahlreiche regionale Förderprogramme wie ProFIT in Berlin oder BayTOU/BayTP+ in Bayern. Der Antragsaufwand ist beträchtlich (in der Regel über 30 Seiten Antragstext), doch im Erfolgsfall winkt eine hohe Förderquote, die teils über 50 Prozent liegen kann. 4. Die falsche Beratung Gerade bei Fördermitteln in der Wachstumsphase (Landesmittel, Bundesmittel, Forschungszulage und EIC) kann es sinnvoll sein, mit spezialisierten Innovationsberatungen zusammenzuarbeiten. Dies hilft nicht nur dabei, die Erfolgschancen zu steigern, sondern ermöglicht es auch, sich stärker auf das eigene Kerngeschäft zu konzen- trieren. Um eine Beratung zu finden, die perfekt zum eigenen Unternehmen passt, sollte man sich folgende Fragen stellen: • Vergütungsstruktur: Wird ein Fixhonorar verlangt, oder wird erfolgsbasiert gearbeitet? • Expertise: Bringt die Beratung technisches Verständnis für mein Unternehmen mit? • Umfang: Wird für mich die Dokumentation und Abrechnung auch mit erledigt, oder werde ich nach Antragstellung alleine gelassen? • Reputation: Wie ist der Ruf der Beratung? Habe ich vertrauenswürdige Referenzen? • Sympathie: Sind das Menschen, mit denen ich intensiv arbeiten möchte und die im Zweifelsfall in meinem Interesse handeln? 5. Fehlende Ernsthaftigkeit bei der Dokumentation Zu guter Letzt ist es unerlässlich, dass diejenigen, die von staatlichen Zuschüssen profitieren, die Verantwortung akzeptieren, die damit verbunden ist. Dazu gehört in jedem Fall auch die präzise Erfüllung der Dokumentationsanforderungen des Fördermittelgebers. Insbesondere in Start-ups, in denen Schnelligkeit oft über Sorgfalt gestellt wird, besteht die Tendenz, diesen Aspekt zu vernachlässigen – bis eine Betriebsprüfung die harte Realität aufzeigt. Bei unsauberer Arbeit können die Risiken von einer teilweisen Rückzahlung bis hin zur Anschuldigung des Subventionsbetrugs reichen. ■ Link zur Website der Gründerszene Die ungekürzte Version des Textes unter folgendem QR-Code: Der Autor Dr. Philipp Nägelein ist Managing Partner bei der Zebra Embassy GmbH, einem 2021 in München gegründeten Beratungsunternehmen. Zebra Embassy hat mehr als 150 Startups und Scale-ups erfolgreich unterstützt und dabei ein öffentliches Fördervolumen von über 50 Mio. Euro mobilisiert. , Bevor Start-ups einen Weg zur Finanzierung einschlagen, sollten sie sich gut informieren, welche Förderprogramme infrage kommen Christina Lüdtke, IHK-Fachreferentin Start-ups und Finanzierung Tel.: 030 / 315 10-405 christina.luedtke@ berlin.ihk.de ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/KLAUS VEDFELT; FOTO: FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG Gründerszene | 63 Berliner Wirtschaft 10 | 2024
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