Berliner Wirtschaft Oktober 2024

für die neue S15-Linie zwischen Hauptbahnhof und dem Ring für Schlagzeilen. Weitere Überlastungen sind erkennbar auf der Lehrter Stammbahn zwischen Spandau und Stendal, auf dem Berliner Außenring zwischen Schönfließ und Gesundbrunnen sowie auch zwischen Potsdam Griebnitzsee und Ostbahnhof. Die Deutsche Bahn will daher auch den Berliner Innenring ausbauen, ein durchgängiges zweites Gleis für die Lehrter Stammbahn schaffen sowie die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn so schnell wie möglich umsetzen. IHK-Vizepräsident Robert Rückel regte zudem weitere Verbesserungen der Einbindung des Flughafens BER in das Bahnangebot an, wenn Ende 2025 der Airportexpress endlich direkt über die dann neue Dresdner Bahn fahren wird. Bernhard Lemmé zog als Ausschussvorsitzender das Fazit, dass das große Bauen bei der Deutschen Bahn begonnen hat und mit Hochdruck weitergehen muss. Deutschlandweit, aber auch in der Hauptstadtregion werden sich die Reisenden in nächster Zeit auf viele Einschränkungen einstellen müssen. Dazu kommt, dass auch das Deutschlandticket viel mehr Menschen auf die Schiene bringen kann. Um diesen Anreiz nachhaltig zu nutzen, gilt es, vorbereitet zu sein. ■ Erläuterte Sanierungsbedarf und Ausbauziele der Deutschen Bahn: Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter talisierungprojekten arbeiten. Und genau hier tagte der IHK-Ausschuss für Mobile Stadt auf Einladung von Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Sein detaillierter Überblick über den Sanierungsbedarf und die Ausbauziele der Bahn machte klar, wie viel getan werden muss, um noch mehr Verkehr auf die energieeffiziente Schiene zu verlagern. Das Unternehmen hat sich deutschlandweit ein enormes Baupensum vorgenommen. 4.000 km will die Deutsche Bahn allein in den kommenden sechs Jahren sanieren. Die Verkehrsleistung soll verdoppelt werden und die Zahl der Reisenden im Nahverkehr auf 2,5 Milliarden steigen. ICE-Strecke nach Hamburg wird gesperrt Für Berlin besonders problematisch ist dabei der notwendige Neubau der ICE-Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Auf den 278 Kilometern laufen bereits seit Mitte August Instandhaltungsarbeiten, die bis Ende des Jahres dauern. Die Umfahrung über Uelzen dauert nun deutlich länger. Nach einer Verschnaufpause muss die Strecke dann ab August 2025 bis April 2026 komplett gesperrt werden für eine Generalsanierung. Für diese Zeit ist ein umfangreiches Konzept mit insgesamt 28 Schienenersatzverkehrslinien in der Vorbereitung. Mit dem Großprojekt „i2030“ stehen in und um Berlin viele weitere Baumaßnahmen an, zur Ergänzung und für Sanierungen. Insgesamt 200 Kilometer Gleise sollen reaktiviert, neu- oder ausgebaut werden. Gleichfalls arbeitet die Bahn daran, 100 Stationen zu erneuern. Dabei stechen die laufenden Um- und Neubauten des Ostbahnhofs sowie der Bahnhöfe Schöneweide und Köpenick heraus. Viele der Baumaßnahmen, die seit Jahren geplant und vorbereitet werden, werden aber erst in den nächsten zehn Jahren fertig. Wegen der Vielzahl sicherheitsrelevanter Anforderungen sind die Prozesse so langwierig. Berliner Schienennetz stark überlastet Dass die Investitionen in das Gesamtprojekt „i2030“ absolut notwendig sind, mahnten auch die Ausschussmitglieder an. Schon lange operiert das Berliner Schienennetz an seinen Grenzen. So ist die Stadtbahn zwischen Berlin-Ostbahnhof und Charlottenburg massiv überlastet. 230.000 Fahrgäste nutzen täglich die Strecke. Engpässe gibt es aber auch auf der Nord-Süd-Bahn. Zuletzt sorgte die erneute Verschiebung der S-Bahn-Anbindung Robert Rückel IHK-Vizepräsident Der AirportExpress ab Ende 2025 über die neue Dresdner Bahn ist ein guter Anfang. Weitere Linien sowie ein ICE-Halt für den BER müssen folgen. IHK-Ausschüsse Die Ausschüsse beraten Präsidium und Vollversammlung der IHK zu einzelnen Themen. Weitere Informationen unter: ihk.de/berlin/ausschuesse Dr. Lutz Kaden, IHK-Experte für Verkehr und Mobilität Tel.: 030 / 315 10-415 lutz.kaden@ berlin.ihk.de FOTOS: IHK BERLIN/REGINA SABLOTNY, IHK BERLIN/AMIN AKHTAR, IHK BERLIN/DR. LUTZ KADEN Mobilität | 13 Berliner Wirtschaft 10 | 2024

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