Berliner Wirtschaft Oktober 2021

Es sieht gut aus: Ein Berliner Institut für berufliche Bildung – eine der Kern- forderungen der IHK Berlin – könnte in der nächsten Legislaturperiode entstehen und alle Akteure dualer Ausbildung unter einem Dach vereinen von Yvonne Meyer Gebündelte Kräfte D ie Zeichen stehen auf grün – so zeigten es jedenfalls die anwesenden Spitzenkan- didaten und -kandidatinnen zur Abge- ordnetenhauswahl auf die Frage nach der Einführung eines Berliner Instituts für berufliche Bildung in der neuen Legislaturperiode an. Die Schaffung eines solchen Instituts nach demHam- burger Modell (Hamburger Institut für Berufliche IHK-Position ihk-berlin.de/positi- on-bildungsinstitut Infos zum HIBB hibb.hamburg.de Yvonne Meyer, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-547 yvonne.meyer@berlin. ihk.de Anne Neidhardt, IHK-Geschäftsfeld Wirtschaft & Politik Tel.: 030 / 315 10-838 anne.neidhardt@berlin. ihk.de Bildung, HIBB) aus dem Jahr 2007 oder dem 2021 neu gegründeten SHIBB in Schleswig-Holstein ist eine der Kernforderungen der IHK Berlin für die nächste Legislaturperiode. Derzeit ist die berufliche Bildung im Land Berlin auf verschiedene Schultern verteilt. Dies führt zu Überschneidun- gen in den Zuständigkeiten und zu Rei- bungsverlusten. Durch die Gründung einer übergeordneten Steuerungsein- heit, zum Beispiel in der Rechtsform eines Landesbetriebes, würde die beruf- liche Bildung im Land Berlin an Strahl- kraft gewinnen. Alle Belange könnten aus einer Hand gesteuert werden. Dazu gehö- ren etwa die Attraktivitätssteigerung der beruflichen Bildung, Lehrkräftegewinnung, die Verzahnung der Lernorte, die Weiterent- wicklung der Lernangebote, aber auch innova- tive Impulse in der Digitalisierung und amÜber- gang von der Schule in den Beruf. WiedieGeschäftsführerindesHIBB,Dr.Sandra Garbade, in einem fachlichen Kurzaustausch erklärte, ist das HIBB als Landesbetrieb eine wirtschaftlich und organisatorisch selbstständige Einheit innerhalb der Mutterbehörde, der Behörde für Schule und Berufsbildung. Das Kuratorium des HIBB sei ein zentrales Gremium und berate die Geschäftsführung in sämtlichen Angelegen- heiten der beruflichen Bildung. Die Zusammen- setzung des Kuratoriums des HIBB gewährleis- tet eine gleichberechtigte Vertretung der Wirt- schafts- und Sozialpartner und des Staates in den Gremien des HIBB. Bildungsangebote werden jetzt gemeinsam bedarfsgerecht geplant, die Lernortkoopera- tion wurde systematisiert, und Berufsschulen haben eine größere Eigenständigkeit erhalten, um zum Beispiel flexibler auf temporäre Perso- nalausfälle zu reagieren. Gleichzeitig werden sie bei strukturellem Fachlehrermangel aus einer Hand unterstützt. In der Zeit der Pandemie habe sich die Bün- delung der Akteure unter einemDach, die kurzen Abstimmungswege und die gemeinsame Kom- munikation durch ein Sprachrohr, als beson- ders positiv herausgestellt, führte Sandra Gar- bade aus. Positive Impulse verzeichnet auch das Hamburger Übergangsmanagement: Das Ange- bot der Berufsqualifizierung (BQ) haben 302 Teil- nehmende komplett und erfolgreich durchlaufen, davon sind 92 Prozent aus BQ in eine duale Aus- bildung übergegangen.  ■ ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/MALTE MUELLER BRANCHEN | Berufsausbildung 52 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 10 | 2021

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