Berliner Wirtschaft 10/2019

U rbanisierung und Infrastruktur, Gesund- heitswirtschaft und digitale Wirtschaft sind Themen, die über alle Grenzen und Ozeane hinweg die Diskussionen bestim- men. Diese Leitbranchen standen auch im Fokus, als vom 15. bis 20. September eine Berliner Wirt- schaftsdelegation mit insgesamt 32 Teilnehmern nach New York City und Boston reiste. Zur Dele- gation gehörten 26 Unternehmen sowie Vertreter von Berlin Partner, VisitBerlin und der IHK Ber- lin. Sie war Teil der politischen Delegation der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Ramona Pop. Neben Unternehmensbesuchen und B2B-Gesprächen in beiden Städten lag in Boston dann der Fokus auf der Verknüpfung von Wirt- schaft und Wissenschaft. IHK-BusinessforumBerlin-NewYorkzumAuftakt ZumAuftakt fand am 16. September das Business- forum Berlin-New York „Visionary Cities, Inte- grated Solutions“ mit rund 100 Unternehmen aus Berlin und NewYork statt. Brooklyns Bürgermeis- ter, Eric Adams, und Berlins Wirtschaftssenato- rin, Ramona Pop, eröffneten die Konferenz. Das IHK-Businessforum im Urban Future Lab der New York University (Brooklyn) bot den Berliner Unternehmen die erste Möglichkeit, mit poten- ziellen Partnern ins Gespräch zu kommen. „Ber- lin und New York verbindet die Vision einer kli- mafreundlichen und nachhaltigen Stadt, der es gelingt, Lebensqualität und wirtschaftliche Inter- essen in Einklang zu bringen“, erklärte IHK-Präsi- dentin Dr. Beatrice Kramm. NewYork hat sichmit dem „Green New Deal“ das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen um30 Pro- zent zu senken. Wichtiger Bestandteil dieses Plans sind Auflagen zur energieeffizienten Sanierung derWolkenkratzer. „Berliner Unternehmen haben viel Know-how bei der energetischen Gebäude- sanierung. Daher haben wir die Hoffnung, dass bei den Ausschreibungen zur Gebäudesanierung auch die Berliner Wirtschaft zum Zuge kommt“, so Kramm weiter. Ein zweiter Höhepunkt der Reise war die Eröffnung des Berliner Wirtschaftsbüros am 17. September im Financial District von Manhat- tan. Wie Ramona Pop betonte, haben „New York und Berlin als wachsende Metropolen ähnliche Themen. Wir wollen unsere engen Wirtschafts- kooperationen intensivieren, z. B. in der Digi- talwirtschaft, aber auch bei den Themen Infra- struktur, Klimaschutz, Mobilität, Gesundheits- wirtschaft und Tourismus. Wir eröffnen hier ein Wirtschaftsbüro, um in einer der führendenWelt- metropolen präsent zu sein und die Zusammenar- beit zwischen Berlin und den USA zu verstärken.“ In New York bot u.a. der Besuch des staatlichen Verkehrsunternehmens Metropolitan Transpor- tation Authority (MTA) Einblicke in das ÖPNV- Netz der bevölkerungsreichsten Stadt der USA. Lehrstunde in effizientemWissenstransfer Am 18. September ging es weiter in die Univer- sitätsstadt Boston, wo die Zusammenarbeit von Wissenschaft undWirtschaft auf demProgramm stand: „Berlin ist einer der größtenWissenschafts- und Forschungsstandorte in Europa“, so Beatrice Kramm. „Es ist uns daher ein besonderes Anlie- gen, dass Wirtschaft und Wissenschaft noch stärker miteinander verquickt werden. Hier bie- tet Boston mit seinen zahlreichen Labs und Aus- gründungen im besten Sinne eine Lehrstunde.“ Wie Kramm erklärte, berge der Wissenstransfer von Berliner Hochschulen in die Unternehmen noch erhebliches Potenzial, sei es durch Koope- rationen oder Ausgründungen von universitären Projekten. Gerade in den USA sei dieser Austausch schon viel verbreiteter. „Wir freuen uns deshalb, vor Ort Best-Practice-Beispiele kennenzulernen, um Anregungen für eine Optimierung des Wis- senstransfers in Berlin zu sammeln“, kommen- tierte die Präsidentin.  ■ Vertreter der Berliner Wirtschaft begleiteten die USA- Reise der politischen Delegation Anteil haben die USA am Berliner Gesamt­ export. Die Exporte beliefen sich zuletzt auf 1,8 Mio. Euro. 12,4% Katharina Zalewski IHK-Bereich Stadtentwicklung & Internationale Märkte Tel.: 030 / 315 10-244 katharina.zalewski @berlin.ihk.de 15 BERLINER WIRTSCHAFT 10 | 2019 AGENDA | Delegationsreise

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