Berliner Wirtschaft September 2025

2024 den ersten Preis im Wettbewerb „Denkmalgerechte Solarprojekte Berlin“ der Senatswirtschaftsverwaltung. Doch das zählt heute offenbar nichts mehr, wie Engel bedauert. Denn das Unternehmen fühle sich von den Aktivitäten der benachbarten German University in Cairo (GUC) in seiner Existenz gefährdet und von der Politik im Stich gelassen. Bisher seien alle Gesprächsversuche gescheitert, so Engel. Zufahrtswege in Gefahr Worum geht es? Die GUC in Berlin-Tegel ist seit 2012 Zweig-Campus der im Jahr 2003 in Kairo vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffneten privaten German University mit derzeit rund 10.000 Studierenden und einem Milliardär als Großsponsor. Von solchen Zahlen kann die Berliner Filiale nur träumen, denn das Uni-Gebäude wirkt seit Langem verwaist. Es gibt keinen nennenswerten Publikumsverkehr auf dem 8.400 Quadratmeter großen Gelände. Der Studienfinder weist für die Uni nur einen Studiengang aus, zur Anzahl der Studierenden werden keine Angaben gemacht. Dennoch will sich die GUC auf dem Borsig-Gelände ausdehnen und hat dafür offenbar grünes Licht vom Bezirk bekommen, ohne Rücksicht auf den Denkmalschutz und sein Unternehmen, wie Engel erklärt. Sollten die jetzigen Pläne umgesetzt werden, so könne die Kanonenhalle von Lieferfahrzeugen nicht mehr wie bisher erreicht werden. Ob Alternativen bestehen und wer die auf alle Fälle horrenden Umbaukosten zahle, stehe in den Sternen. „Für ein mittelständisches Unternehmen in einem Nischensegment wie unserem wäre es das Aus am Standort“, so Engel. „Sollte es zu dieser Entwicklung kommen, erwägt das Unternehmen, den Geschäftssitz an einen alternativen Standort ins benachbarte Brandenburg zu verlegen“, betont der Nostalgic-Art-Geschäftsführer. „Wir hoffen aber noch immer auf eine vernünftige Lösung.“ ■ Teja Engel, hier vor seinem denkmalgeschützen Firmengebäude in Berlin-Reinickendorf, sieht die Existenz seines Unternehmens gefährdet Werbemittel | 41

RkJQdWJsaXNoZXIy MTk5NjE0NA==