E in dunkler Saal, der Vorhang öffnet sich, und wirklich alle Besucher versinken in der Welt eines Filmtheaters: Mit der App „Greta“ wird Kino für blinde, gehörlose, sehbehinderte und schwerhörige wie auch für fremdsprachige Menschen genauso erlebbar wie für alle anderen. Ob Audiodeskriptionen, Untertitel oder Hörverstärkung – alles läuft synchron über das eigene Smartphone, egal in welchem Kinosaal. Auslöser für die Gründung vor über zehn Jahren war eine persönliche Erfahrung von Gründerin und Geschäftsführerin Seneit Debese mit der mangelnden Barrierefreiheit im Kulturbereich. Aus dieser Erfahrung wurde eine Mission: Kino für alle. „Wir gestalten gemeinsame Räume und Erlebnisse im Kino“, beschreibt Debese den Ansatz ihres Unternehmens. Die Berliner Greta & Starks Apps GmbH arbeitet mit Filmverleihern, Produzenten und Kinoketten zusammen, um barrierefreie Fassungen einfach zugänglich zu machen – gegen Lizenzgebühr und ohne separate Vorstellungen. Mittlerweile ist die App in 14 Ländern aktiv, darunter die USA, Brasilien, Frankreich und Indien. Partner sind Verleiher wie Tobis und Constantin oder Studios wie Warner Bros., Universal und Disney, im Streaming in den USA arbeiten die Berliner mit Netflix zusammen. „Inklusion im Kulturbereich ist dadurch praktisch und flächendeckend umsetzbar“, so Debese. Auch in Deutschland profitieren Kinos und Fernsehsender wie RTL und RTL Zwei von der Lösung, die sich nahtlos in bestehende Angebote integriert. „Barrierefreiheit wird künftig kein Niceto-have mehr sein, sondern Standard – rechtlich, gesellschaftlich und ökonomisch“, ist Seneit Debese überzeugt. „Unsere Technologie leistet hier Pionierarbeit und ermöglicht es, Inklusion alltagstauglich und niederschwellig umzusetzen.“ Ihr Team arbeitet an Erweiterungen wie KI-gestützten Lösungen und Live-Event-Unterstützung sowie einer Weiterentwicklung ihrer App für die Nutzung von Datenbrillen. Ziel ist es, den Zugang zu Kultur und Medien weiter zu vereinfachen und international auszuweiten. Dabei versteht sich Greta & Starks nicht nur als Dienstleister, sondern als Innovationstreiber für eine inklusive und digitale Zukunft. „Hierbei gilt „One-to-many“ – das Prinzip, mit dem digitale Ideen ihre Wirkung potenzieren und gesellschaftlichen Fortschritt antreiben“, blickt die engagierte Gründerin und Geschäftsführerin nach vorn. So schnell kann also aus einem Berliner Start-up ein internationaler Inklusionsmotor entstehen. ■ Seneit Debese ist Gründerin und Geschäftsführerin des Start-ups Greta & Starks Apps GmbH Gut vernetzt Die Unternehmerin auf LinkedIn unter dem QR-Code: Die Greta & Starks Apps GmbH ermöglicht Menschen mit Hör- und Sehproblemen den Zugang zur Film- und Fernsehwelt. Das Interesse daran ist global Inklusion im Kinosaal Barrierefreiheit wird künftig kein Nice-to-have mehr sein, sondern Standard. Unsere Technik leistet hier Pionierarbeit. Seneit Debese FOTOS: CHRISTIAN KIELMANN FOKUS | Diversity | 24 Berliner Wirtschaft 09 | 2025
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