Wo der European Dream zu Hause ist Der American Dream war gestern: Gemeinsam werden wir unsere Weltmetropole Berlin vorantreiben und der Welt ein Vorbild sein, mit Courage statt Pessimismus Die vergangenen Monate, Wochen sowie Tage waren für mich sowohl als Unternehmer wie auch als Familienvater nicht einfach. Unser Alltag wird zurzeit von den Nachrichten, die unser Gemüt prägen, beeinflusst: Kriege nahezu überall, insbesondere vor den Toren Europas, Zunahme der rechtsradikalen Kräfte, ein aktuell geführter Handelskrieg unter anderem gegen Europa und eine spürbar schrumpfende deutsche Wirtschaft – und alles klingt danach, als stehe der Untergang der Welt unmittelbar bevor. Doch ist die Lage heute wirklich dramatischer als früher? Ein Blick zurück – gut 80 Jahre in die Vergangenheit – relativiert das Bild schnell. Krisen, Umbrüche, wirtschaftliche und politische Herausforderungen hat es immer wieder gegeben – teils in epischem Ausmaß. Und doch hat Europa immer wieder neue Kraft und neue Perspektiven gefunden, um aus jeder Misere herauszukommen. Lethargie und Pessimismus sind keine Lösungen, ganz im Gegenteil. Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, nach vorne zu schauen und zu fragen: Was können wir entgegensetzen? Was macht Europa – und Berlin – attraktiv und zukunftsfähig? Wir bieten mehr als wirtschaftliche Sta- bilität: Freiheit, Sicherheit, Vielfalt, Kultur und soziale Absicherung – den idealen Raum zur Selbstverwirklichung. Was einst der amerikanische Traum war, kann heute der europäische werden: ein Ort, an dem Innovation gedeiht, Ideen wachsen und die klügsten Köpfe im globalen Wettbewerb zusammenkommen. Europa hat das Potenzial, diesen Traum zu leben – und Berlin ist mittendrin. Trotz aller Herausforderungen sind wir eine starke Wirtschaftsmacht mit einem Umfeld, das Kreativität und Unternehmertum fördert. Die EU ist mit rund 15 Billionen Euro das größte Wirtschaftsgebiet der Welt, und seit über zehn Jahren wächst das reale BIP in der Hauptstadt stärker als die gesamtdeutsche Wirtschaft. Hinzu kommt der Bedarf an internationalen Talenten: Rund 90.000 Fachkräfte fehlen allein in Berlin. Das sind fast 100.000 Menschen, denen wir Perspektiven bieten und von deren Einsatz unsere Stadt profitiert. Um Ernst Reuter abzuwandeln: Völker der Welt, kommt in diese Stadt! In meinen Kolumnen zuvor habe ich als gebürtiger Berliner für unsere bezaubernde Weltmetropole geworben und werde an dieser Stelle erneut unterstreichen, dass diese Stadt „unique“ ist. Es gelingt uns nur dann, diese bezaubernde Weltmetropole voranzutreiben, wenn wir gemeinsamen Einsatz, Mut und Courage, fern von Pessimismus, zeigen. ■ Meinung In der Kolumne „Auf den Punkt“ positionieren sich im monatlichen Wechsel Mitglieder des Präsidiums zu wirtschaftspolitischen Fragestellungen aus ihrer persönlichen Sicht. präsidiumsmitglieder beziehen stellung Birol Becer ist Präsidiumsmitglied der IHK Berlin und geschäftsführender Inhaber der Ferdinand Dameris GmbH & Co. Strumpfwarenproduktion und -handel KG FOTO: IHK BERLIN/AMIN AKHTAR Auf den Punkt | 15 Berliner Wirtschaft 09 | 2025
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