Berliner Wirtschaft September 2024

Bereits mit relativ geringen Maßnahmen erreicht man den Status als Sustainable Partner, wohlgemerkt als sogenannter „Starter light“. In fünf Abstufungen geht es zum „High Performer“. Einer davon ist der Anbieter von Eventlocations Besondere Orte Umweltforum Berlin GmbH. Das Unternehmen war der erste Sustainable Partner Berlin und hat bereits 2012 die EMAS-Zertifizierung erhalten.„Wir verschreiben uns vom Tag der Gründung vor 24 Jahren der Nachhaltigkeit“, sagt Geschäftsführer Tim Rössle. Das beginne schon damit, dass die Veranstaltungsorte, etwa der Französische Dom oder das Tagungswerk, mehrheitlich einen kirchlichen Hintergrund haben. „Diese Gebäude zu nutzen, die Schöpfung zu wahren – das ist an sich schon nachhaltig“, sagt er. Doch das ist nur der Anfang. Um den CO2-Abdruck so gering wie möglich zu halten, hat das Unternehmen am Firmensitz Lehmputzwände angebracht und eine Photovoltaikanlage installiert, die grünen Strom produziert. Zum Erhalt der Artenvielfalt wurde eine Wiese renaturiert, auf dem Dach wurden Bienenvölker angesiedelt. Damit die Events umweltschonend sind, habe man die Beleuchtung fast komplett auf stromsparende LEDs umgestellt, so Rössle. „Beim Food-Catering setzen wir auf Bio-Qualität.“ Außerdem animiert Besondere Orte die Gäste, mit der Bahn anzureisen. Mit Erfolg: 2019 sind die Gäste laut Rössle rund 200.000 Personenkilometer gefahren. „Das entspricht einer Einsparung von 29 Tonnen CO2 gegenüber dem Pkw oder 45 Tonnen CO2 gegenüber dem Flug.“ Photovoltaik und Lehmputz für die Umwelt Die Anreise ist der Haupttreiber von CO2-Emissionen in der MICE-Branche. „So gesehen, ist die beste Veranstaltung die, die gar nicht stattfindet“, sagt Christian Lehnert, Inhaber der Unternehmensberatung für nachhaltige Veranstaltungen lehnert.berlin. Aber natürlich sei das angesichts der enormen Wirtschaftsleistung und des Image-Gewinns für die Stadt keine Option. Die Lösung ist, CO2-neutrale Flüge zu buchen, die Bahn zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Auch hybride Veranstaltungen, bei denen Teilnehmer zugeschaltet werden, dienen dem Umweltschutz. „Viele Technikveranstalter haben den Transport stark optimiert, sie verpacken ihr Equipment maßgeschneidert und in modernen Materialien“, nennt Lehnert weitere Maßnahmen zum Klimaschutz. Die Caterer wiederum setzen verstärkt auf pflanzenbasiertes Essen und vermeiden Flugware. Bei Einrichtung und Geschirr wird auf Ressourceneffizienz durch Kreislaufwirtschaft geachtet. So macht es auch Party.Rent Berlin: Die Möbel und Interieurgegenstände werden gemeinsam mit den Herstellern so entwickelt, dass sie repariert werden können, nach Gebrauch werden sie wiederaufbereitet beziehungsweise recycelt. ■ Simone Blömer, IHK-Key-AccountManagerin Handel, Tourismus und Gastgewerbe Tel.: 030 / 315 10-432 simone.bloemer@ berlin.ihk.de Tim Rössle Geschäftsführer Besondere Orte Umweltforum Berlin Wir haben die Beleuchtung fast komplett auf stromsparende LEDs umgestellt. Setzt bei Einrichtung und Geschirr auf Ressourceneffizienz: Stephan Mahnecke, Geschäftsführer von Party.Rent Berlin FOTOS: SUSANNE BEIMANN, REINALDO CODDOU H. Berliner Wirtschaft 09 | 2024 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG | MICE | 52

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