urbane Strukturen – als gemeinsames Ergebnis aus Wirtschaft und Wissenschaft“, so Jost. Zahlreiche neue Initiativen sollen den Transfer verbessern und beschleunigen, darunter UNITE, der Berlin-Brandenburger Beitrag zum Leuchtturmwettbewerb Startup Factories des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Die erste Bewerbungshürde hat UNITE genommen und konkurriert nun bundesweit mit 14 weiteren Gründungs- und Innovationsinitiativen darum, im kommenden Jahr in die Liste der offiziellen Startup Factories des BMWK aufgenommen zu werden. Fünf bis zehn dieser Netzwerke sollen sich als hochschulübergreifende Ökosysteme mit internationaler Ausstrahlung und starker Einbindung in regionale und nationale Wertschöpfungsketten etablieren. Das Berlin-Brandenburger UNITE-Konsortium, an dem 30 Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Akteure aus Wirtschaft, Verbänden und Venture-Capital-Gesellschaften beteiligt sind, hat bis Februar 2025 Zeit zu zeigen, dass das Berliner Factory-Konzept das Potenzial hat, Gründungsintensität und -erfolg von DeepTech-Gründungen deutlich zu verbessern. Für Laura Möller, Project Director UNITE, bietet Berlin im Schulterschluss mit Brandenburg eine Wissenschaftslandschaft, die in Deutschland, ja, in Europa, einmalig ist, mit Forschung in Bereichen wie Medizin, künstlicher Intelligenz, Quantentechnologien oder Mobilität. Für Gründer und Unternehmer sei diese Ausgangssituation Gold wert. „Mit der Vielschichtigkeit der Metropolregion geht aber auch ein hoher Grad an Komplexität einher“, erläutert Möller. Dadurch würden viele Gründer und damit das ökonomische Potenzial der Metropolregion unnötig ausgebremst. „Mit UNITE wollen wir eine Anlaufstelle schaffen, um die Wissenschaft, die Wirtschaft der Region und Gründer zu Innovationsthemen zusammenzubringen und dadurch neue Gründungs- und Wachstumsmöglichkeiten zu entfesseln.“ IHK kooperiert mit Hochschulen Um die Wissenschaft enger mit KMU zusammenzubringen, unterzeichnete die IHK Berlin mit der HWR im März 2024 eine Kooperationsvereinbarung. In gemeinsamen Projekten soll es vor allem um Fachkräftesicherung und die Steigerung der Innovationskraft des Standorts Berlin gehen. Konkret geplant sind zum Beispiel die Verknüpfung mit der IHK-Ausbildungsoffensive sowie eine enge Zusammenarbeit im Rahmen der Innovation Challenges der HWR. Für die IHK Berlin ist es nach der Vereinbarung mit der HTW sowie der Freien Universität die dritte Kooperationsvereinbarung mit einer Berliner Hochschule. Weitere werden folgen. Wie Technologietransfer die Wirtschaft noch besser voranbringen könnte, weiß auch Henning von der Osten, Geschäftsführer der Geisler & Schambach GmbH. Die stellt mit 60 Mitarbeitenden in Berlin-Kreuzberg unter anderem Stanzteile für elektrische Baugruppen her. Kunden sind vor allem Elektro- und Automobilzulieferindus- trie. Um Innovationen zu befördern, aktuell etwa einen Sensor für die Kraftmesstechnik für Fräsmaschinen, kooperiert der Mittelständler regelmäßig mit Partnern aus der Wissenschaft. Beim Transfer sieht von der Osten aber noch erhebliches Potenzial: „In Berlin haben wir den Wettbewerbsnachteil, dass die mittelständischen Industrieunternehmen verglichen mit anderen deutschen Regionen klein sind. Zu klein, um viel Zeit in Innovationen und Technologietransfer zu stecken.“ Der Vorteil des Standorts sei wiederum, dass Berlin die Industrie in ihrer Breite sehr gut abdecke. Würden Firmen kooperieren, könnten sie gemeinsam das Know-how der Wissenschaft nutzen. „Dazu bräuchte man aber zumindest anfangs eine treibende Kraft“, sagt von der Osten, „etwa die Wirtschaftsförderung Berlin Partner, um solche Kooperationen anzustoßen.“ ■ Sonja Jost Vizepräsidentin IHK Berlin Was am Ende zählt, ist der zügige, gezielte Eingang in neue Produkte, Prozesse und urbane Strukturen. Startup Factory UNITE Infos zum neuen Innovations- und Gründungszentrum: unite.berlin KMU-Büro Berlins erstes KMU-Büro: htw-berlin.de/forschung/ wissenstransfer/ kmu-buero Kontakt: Simon. Herdegen@HTW-Berlin.de Hochschul-Kooperationen Ansprechpartnerin zu IHK-Vereinbarungen: Stefanie Dümmig, IHK- Public-Affairs-Managerin Wissenschaftsstandort Tel.: 030 / 315 10-328 stefanie.duemmig@berlin. ihk.de IHK-Positionen Politisches Positionspapier der IHK Berlin zum Thema: ihk.de/berlin/hochschultransfer-bw Unternehmenskontakte Ansprechpartner für Kooperationen mit der Wirtschaft: ihk.de/berlin/ wissenstransfer-bw IFAF Institut Interdisziplinäre Forschungsprojekte: ifaf-berlin.de Berliner Wirtschaft 09 | 2024
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