Berliner Wirtschaft September 2024

zentpunkte, um den Bundesdurchschnitt zu erreichen. Zu den gängigen Maßnahmen zählen vor allem Investitionen in effiziente Technik (67 Prozent), Digitalisierung und Automatisierung (30 Prozent), energetische Gebäudesanierung (23 Prozent) sowie die Teilnahme an Energieeffizienz-Netzwerken (28 Prozent). Maßnahmen zum Aufbau eigener erneuerbarer Erzeugungskapazitäten werden von 29 Prozent der Unternehmen umgesetzt oder geplant. 12 Prozent nutzen diese bereits. Außerdem verzeichnen 27 Prozent der Betriebe Fortschritte bei der Umstellung auf CO2-ärmere Wärmeerzeuger, darunter auch Wärmepumpen, was einen Zuwachs von neun Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Weitere 19 Prozent setzen auf Abwärmenutzung und 24 Prozent auf die Umstellung auf Fern- oder Nahwärme, während zehn Prozent Wasserstoff als zukünftigen Energieträger einplanen. Im Bereich der Mobilität haben 47 Prozent der Betriebe bereits Elektrofahrzeuge angeschafft oder planen deren Anschaffung, während 39 Prozent die erforderliche Ladeinfrastruktur entweder schon errichtet haben oder sich im Prozess des Aufbaus befinden. Ein Klimaneutralitätsziel haben sich 42 Prozent der Berliner Unternehmen gesetzt (neun Prozent bis 2030, 20 Prozent bis 2040 und 13 Prozent bis 2045). Kritikpunkt fehlende Verlässlichkeit Mit einem Anstieg um zehn Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023 bleibt übermäßige Bürokratie das Haupthindernis bei den Transformationsbemühungen hin zu mehr Klimaschutz, betroffen sind in der aktuellen Umfrage 58 Prozent der Unternehmen. Unverändert zum Vorjahr empfinden mehr als vier von zehn Betrieben die unzureichende Informationslage, Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik als problematisch. Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren stehen an dritter Stelle der größten Hindernisse. Das Scheitern des geplanten Berliner Klimasondervermögens sorgt vor dem Hintergrund der ohnehin schon schwierigen Investitionsbedingungen für zusätzliche Unsicherheit. Die Wirtschaft braucht dringend verlässliche Rahmenbedingungen, um ihren Beitrag zur Transformation zu leisten. An diesem Punkt sollte der Senat dringend eine rechtssichere Alternative für das gescheiterte Sondervermögen finden und einen Plan für die Finanzierung der Klimaneutralität bis 2045 aufstellen. ■ Grafiken: BW Quelle: IHK Berlin Die größten Hindernisse Geht es um hemmende Faktoren bei der Transformation, steht die Bürokratie weiter an erster Stelle (Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent) Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit Knapp 60 Prozent der Unternehmen bewerten die Folgen der Energiewende positiv oder neutral (Angaben in Prozent) Larissa Scheu, IHK-Public-Affairs-­ Managerin Energie- und Klimaschutzpolitik Tel.: 030 / 315 10-686 larissa.scheu@berlin. ihk.de Barometer 2024 Weitere Informationen zur Energiewende-­ Umfrage unter folgendem QR-Code: Unterstützungsstellen in Berlin Die meisten Unternehmen lassen sich von der eMO beraten (Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent) 2022 2023 2024 57,6 47,4 49,9 Zu viel Bürokratie 41,6 28,4 26,7 Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren 43,3 43,2 15,9 Fehlende Planbarkeit in der Energiepolitik Sonstiges 0,0 15,9 24,0 Fachkräftemangel 14,5 29,0 25,6 Schwierige Finanzierung 24,5 22,9 28,6 Hohe Energiepreise 25,8 33,5 28,4 2022 2023 2024 sehr positiv positiv neutral negativ sehr negativ keine Einschätzung möglich 4,3 10,1 20,2 14,7 25,2 19,6 34,6 29,8 7,5 14,6 8,2 11,2 10,8 13,4 35,7 20,0 15,1 5 Koordinierungsstelle für Kreislaufwirtschaft, Energiee zienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) Berliner Agentur für Elektromobilität eMO SolarZentrum Berlin Klimawerkstatt Zero-Waste-Agentur EnergieEinsparInitiative Berlin BAUinfo Berlin 53,2 35,5 34,8 32,7 21,3 15,4 9,4 Energiewende | 11 Berliner Wirtschaft 09 | 2024

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