Berliner Wirtschaft September 2023

War Ihr Unternehmen eines von insgesamt 136.865, die im letzten Jahr einen Cyberangriff zur Anzeige gebracht haben? Diese Menge an derartigen Fällen von Kriminalität wurde 2022 vom Bundeskriminalamt erfasst. Wenn das noch nicht der Fall war, ist es umso wichtiger, das Bewusstsein für die Bedrohungslage zu schaffen, denn gerade KMU wird vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ein schlechtes Zeugnis für Prävention ausgestellt. „Besorgniserregend“ nennt das BSI die Situation in seiner Broschüre „Cyber-Sicherheit für KMU“. Eine der größten Bedrohungen sind Ransomware-Angriffe. Mit dieser Schadsoftware wird der Zugriff auf die eigenen Daten und Systeme verhindert und das Unternehmen daraufhin erpresst. Außerdem werden sensible Daten gestohlen und mit Veröffentlichung gedroht. Was können Unternehmen also zur Prävention tun? Die Digitalagentur Berlin (DAB) gibt diese drei Einsteigertipps: → Eine Mehrfach-Authentifikation zum Schutz der Daten einrichten. → Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das Management sensibilisieren, um im Angriffsfall richtig reagieren zu können. → Eine offene Fehlerkultur etablieren, in der Auffälligkeiten in vordefinierten Wegen gemeldet werden können. Der sogenannte Faktor Mensch, also das Einwirken auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sei in komplexen IT-Infrastrukturen zunehmend wichtig, schreibt auch die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime für die Wirtschaft (ZAC) in Berlin. In der erwähnten Broschüre „Cyber-Sicherheit für KMU“ des BSI können KMU sich ausführlicher informieren, welche weiteren Maßnahmen sie für mehr Cybersicherheit ergreifen sollten. In Berlin arbeitet die DAB an der Sensibilisierung und Prävention in der Wirtschaft. Sie bietet dabei unter anderem Veranstaltungen an und berät über die Cyberhotline Berlin. Dort erreichen Unternehmen IT-Dienstleister, die ihnen weiterhelfen können. Eine wichtige Anlaufstelle in Berlin ist auch die ZAC im Landeskriminalamt Berlin. Sie unterstützt Unternehmen bei der Bewältigung von Cyberangriffen und bei Sicherheitsvorfällen. ■ Prävention ist unerlässlich: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen für die Risiken von Cyberangriffen sensibilisiert werden von Julia Knack Einfallstor ist oft der Faktor Mensch Julia Knack, IHK-Fachreferentin Digitalisierung & Nachhaltigkeit Tel.: 030 / 315 10-846 julia.knack@berlin. ihk.de Cybersicherheit Informationen dazu bieten das BSI unter: bsi.de/kmu die Hotline der DAB: Tel. 030 / 166 360 580, und die ZAC unter: Tel.: 030 / 4664 972 972 zac@polizei.berlin.de Digitalisierung Die IHK Berlin hat die wichtigen Aspekte zum Thema gebündelt unter: ihk-berlin.de/digitalisierung FOTOS: GETTY IMAGES/YUICHIRO CHINO, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG Berliner Wirtschaft 09 | 2023 SERVICE | Digitalisierung | 56

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