Berliner Wirtschaft September 2023

Grafiken: BW Quelle: IHK Berlin gieverbrauch zu optimieren. Im Bereich erneuerbarer Energien haben 36 Prozent Maßnahmen geplant, umgesetzt oder am Laufen, um etwa auf Biomasse, Geothermie und auf C02-ärmere Wärmeerzeuger – etwa Wärmepumpen – umzusteigen. 33 Prozent planen außerdem den Aufbau eigener erneuerbarer Energieerzeugungskapazitäten oder befinden sich in der Umsetzungsphase. Im Bereich der Mobilität wollen 42 Prozent der Unternehmen Elektrofahrzeuge anschaffen, sind gerade dabei oder haben diese bereits in ihren Betriebsalltag integriert. Auch die Politik ist gefordert Die größte Hürde für Unternehmen bei ihren Bemühungen um mehr betrieblichen Klimaschutz bleibt nach wie vor die übermäßige Bürokratie (47 Prozent). Anders als im vergangenen Jahr geben in der aktuellen Umfrage vier von zehn Unternehmen an, dass die mangelnde Informationslage, Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik äußerst problematisch sind. Unsicherheiten bezüglich zukünftiger energiepolitischer Maßnahmen und Regelungen erschweren es den Unternehmen, langfristige Strategien für den Klimaschutz zu entwickeln und umzusetzen. Die anhaltend hohen Energiepreise und der Fachkräftemangel wirken sich weiterhin negativ auf die Fähigkeit der Unternehmen aus, ihre Anstrengungen im Bereich Energie- und Klimaschutz zu verstärken. Aus Sicht der Unternehmen sind verbesserte Rahmenbedingungen für die Eigenversorgung und Direktlieferverträge von entscheidender Bedeutung, um die Energiewende und den betrieblichen Klimaschutz voranzutreiben (84 Prozent). Wichtige Leitprinzipien, die dabei weiterhin beachtet werden sollen, sind Wirtschaftlichkeit, Freiwilligkeit und Technologieoffenheit (66 Prozent). Als drittwichtigste politische Maßnahme wird eine weitere Senkung der Steuern und Abgaben auf den Strompreis gesehen (53 Prozent). Die derzeitigen Strom- und Gaspreisbremsen werden von lediglich 17 Prozent der Unternehmen als hilfreich empfunden, was darauf hinweist, dass diese Maßnahmen die finanzielle Belastung der Unternehmen durch Energiekosten nicht signifikant mindern können. Um auf Bundes- wie auf Landesebene die Energie- und Klimaziele zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung, ein stabiles und attraktives Umfeld zu schaffen, das nachhaltige Energiepraktiken fördert, ohne die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu gefährden. ■ 24 % der Unternehmen haben durch den Wandel in der Energiebranche neue Geschäftsfelder erschlossen. 19 % inländischer Produktion gehen dem Standort Berlin durch Abwanderung verloren. 23 % der Betriebe haben Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt, 36 Prozent sind in Pla- nung oder Umsetzung. Nachteile gegenüber Konkurrenz Beurteilung der Auswirkungen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit (Angaben in Prozent) Barometer Umfrage-Ergebnisse zur Energiewende unter dem QR-Code: Larissa Scheu, IHK-Public- Affairs-Managerin Energie- und Klimaschutzpolitik Tel.: 030 / 315 10-686 larissa.scheu@berlin. ihk.de 2023 20,2 25,2 7,5 8,2 34,6 4,3 weiß nicht/keine Angabe 14,7 19,6 11,2 29,8 14,6 10,1 2022 10,3 15,3 10,5 9,1 41,6 13,2 2021 3,6 12,9 9,8 10,0 50,2 13,5 2020 sehr gut positiv neutral negativ sehr negativ Zurückhaltung bei Investitionen Konsequenzen der Energiepreise für Investitionen (Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent) Verlust der Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland 16,2 24,0 Zurückstellung von Investitionen in Kernprozesse 13,7 24,1 Keine Auswirkungen 34,5 29,1 Weniger Investitionen in Forschung und Innovationen 25,6 30,8 Weniger Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen 39,9 36,9 2023 2022 Bürokratie bremst Maßnahmen aus Hindernisse bei Transformation zu mehr Klimaschutz (Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent) 2023 2022 15,9 24,0 Sonstiges 22,9 28,6 schwierige Finanzierung 28,4 26,7 langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren 29,0 25,6 Fachkräftemangel 33,5 28,4 hohe Energiepreise 43,2 15,9 fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit 47,4 49,9 zu viel Bürokratie Energiewende | 15 Berliner Wirtschaft 09 | 2023

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