Der demografische Wandel und der zunehmende Fachkräftemangel stellen Berliner Unternehmen vor große Herausforderungen. Bereits heute sind laut IHK-Berechnungen allein in Berlin rund 60.000 Arbeitsstellen unbesetzt. Eine Zahl, die den Handlungsdruck für Unternehmen auch angesichts des baldigen Ausscheidens der „Babyboomer“ deutlich macht. Um nachhaltig den Arbeits- und Fachkräftebedarf zu sichern, müssen alle vorhandenen Potenziale genutzt und neue Zielgruppen erschlossen werden. Die Zuwanderung von Talenten und die Integration von bereits in Berlin ansässigen Zugewanderten bieten hierbei ein großes Potenzial. Die IHK Berlin verfolgt hierbei eine klare Linie: Fachkräftesicherung gelingt nur durch ein praxisnahes Zusammenspiel aus Information, Begegnung und strategischem Handeln – und schafft passgenaue Angebote, um Unternehmen zu unterstützen und die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Mit „Work in Berlin – Talente gewinnen. Vielfalt gestalten. Zukunft sichern.“ etwa gab es am 12. Juni ein neues Praxisforum für Berliner Unternehmen. Mehr als 250 Teilnehmende nutzten das Format, um sich gezielt zu Themen wie Fachkräfteeinwanderung, Integration und Mitarbeiterbindung auszutauschen – in Vorträgen, Panels und an vier Beratungsinseln. Der große Erfolg zeigt: Der Bedarf ist hoch – ebenso wie die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Ein weiteres Beispiel dafür: die seit Jahren erfolgreich umgesetzte Jobmesse FuTog, die am 18. September erneut stattfindet. FuTog bringt Unternehmen mit geflüchteten Menschen in den direkten Austausch und bietet zusätzlich Workshops, etwa zu Sprachförderung, Förderprogrammen und gelingendem Onboarding. Unternehmen, die auf der Veranstaltung gezielt Menschen mit Fluchthintergrund ansprechen möchten, können sich ab sofort bei der IHK Berlin melden (Anmeldung s. links). Tragfähige Lösungen für Unternehmen Auf den Netzwerkveranstaltungen zeigt sich jedoch auch: Immer noch sehen sich Unternehmen, die Zugewanderte einstellen wollen – ob noch im Ausland oder schon in Berlin –, mit Problemen konfrontiert, was die Rekrutierung, Ausbildung und die nachhaltige Bindung dieser Zielgruppe angeht. Genau hier setzt das neue Projekt „Internationale Fachkräfte“ der IHK Berlin an: Die IHK entwickelt neue Lösungen, die Berliner Betriebe dabei unterstützen sollen, internationale Fachkräfte zu gewinnen und erfolgreich zu integrieren. Ziel ist es, gemeinsam mit Unternehmen tragfähige und langfristige Lösungen zu entwickeln, um den aktuellen und zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken. Das Projekt ist in verschiedene Teilprojekte gegliedert, die ineinandergreifen: So geht es zum Beispiel darum, Unternehmen dabei zu unterstützen, Bewerbungen internationaler Kandidatinnen und Kandidaten besser einordnen zu können. Zwei konkrete Angebote stehen Unternehmen schon jetzt zur Verfügung: Mit dem DIHK-Modellprojekt „Hand in Hand for International Talents“ bringt die IHK Berlin qualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten – derzeit aus Brasilien, Indien, Vietnam und den Philippinen – passgenau mit kleinen und mittleren Unternehmen in Berlin zusammen. Die IHK Jobmesse FuTog Am 18. September haben Unternehmen die Möglichkeit, mit Geflüchteten berufliche Perspektiven zu eruieren. Anmeldung bei: Elisabeth Wilhelm, IHK-Referentin für Weiterbildung und Fachkräfte Tel.: 030 / 315 10-257 elisabeth.wilhelm@ berlin.ihk.de Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin, auf dem Bild mit Namibias Botschafter S. E. Martin Andjaba (r.) Wenn wir Fachkräfte gewinnen und halten wollen, brauchen wir schnellere, digitalisierte und praxistaugliche Verfahren. » Integration | 45
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