FOTO: JONAS HOLTHAUS FÜR ODE INTERNATIONAL GMBH IHK-Wellkammer Thorsten Konrad präsentierte bei der IHK- Veranstaltung für neue Mitglieder „Wellkammer“ seine Gründerstory live. Nächster Wellkammer-Termin: 9. September. Berliner Wirtschaft: Herr Konrad, was bewog Sie, die ODE International GmbH zu gründen? Thorsten Konrad: Ich komme aus dem Design, und da geht es immer viel um Haltung, um gute Ideen, um Gestaltung. Aber bei vielen Produkten merkt man: außen hui, innen na ja. Gerade im Getränkebereich ist das extrem – da steckt oft wenig Echtes drin. Zu viel Zucker, künstlicher Kram, und alle machen irgendwie das Gleiche. Das hat mich gestört. Zusammen mit meinem Mitgründer Stefan Becker wollten wir zeigen, dass es auch anders geht. Dass man ein Getränk mit Substanz, Anspruch und Geschmack entwickeln kann – wie ein gutes Designstück. So ist ODE entstanden. Wie haben Sie den Gründungsprozess erlebt? Ziemlich wild. Wir hatten keine Ahnung von der Getränkebranche – also haben wir einfach angefangen. Über zwei Jahre lang haben wir an der Rezeptur gearbeitet, über 600 Rohstoffe extrahiert und unzählige Versuche gemacht. Und nebenbei die Firma aufgebaut. Alles komplett eigenfinanziert, ohne Investoren. Wir haben jede Entscheidung selbst getroffen – das war manchmal anstrengend, aber genau richtig für uns. Sie produzieren in Berlin, warum? Weil Berlin zu uns passt. Die Stadt ist roh, unperfekt, aber voller Energie. Und sie lässt Raum für Neues. Wir wollten kein Produkt von der Stange, sondern etwas mit Charakter. Die Produktion hier ermöglicht uns kurze Wege, echtes Handwerk und Kontrolle über die Qualität. Und sie verbindet uns mit der Stadt, in der wir leben und arbeiten. Haben Sie einen Tipp für andere Gründerinnen und Gründer? Nicht zu früh anpassen. Wenn man etwas startet, ist es leicht, sich nach dem Markt zu richten. Aber wenn man wirklich etwas verändern will, muss man seinen eigenen Weg gehen – auch wenn der nicht immer einfach ist. Und: Man muss dranbleiben. Die meisten Dinge dauern länger als gedacht. Es lohnt sich, wenn man für die Sache brennt. Wie sehen die nächsten Schritte aus? Wir wollen den Aperitif weiterdenken – nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Wir führen Gespräche mit tollen Partnern im Ausland, entwickeln neue Sorten und Formate und bleiben dabei unserem Prinzip treu: weniger süß, mehr Geschmack, kein Schnickschnack. ■ E eine völlig neue Generation natürlicher Aperitifs zu schaffen – das war die Vision der beiden Gründer von ODE, Stefan Becker und Thorsten Konrad. Und sie stellten dabei fest: Einen hochwertigen Drink zu schaffen, braucht eine Menge Denk- und Vorarbeit. Hier erzählt Thorsten Konrad, was einen guten Aperitif ausmacht und was für ihn das Geheimrezept beim Gründen ist. Die ODE International GmbH möchte den Berliner Aperitifmarkt aufmischen. Mitgründer Thorsten Konrad berichtet im Interview vom Starten und vom Dranbleiben von Nicolai-Arko Constantin „Wir haben einfach angefangen“ Die ODE-Gründer Thorsten Konrad (l.) und Stefan Becker Berliner Wirtschaft 07-08 | 2025 BRANCHEN | Gründerstory | 38
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