Berliner Wirtschaft Juli/August 2025

Nach einer Phase des Stillstands geht es jetzt weiter mit dem Ku’damm- Großprojekt „Fürst Berlin“ von Dr. Mateusz Hartwich Verlässlichkeit ist das Ziel der technische Leiter Jan Steppe, verheimlichen aber nicht, dass es zwischenzeitlich ganz anders stand. Fast ein Jahr lag tat sich nichts, Finanzierungsprobleme sorgten für Stillstand. Im April 2024 übernahm Dunstheimer die Projektleitung, und seitdem ist Verlässlichkeit sein Ziel Nummer eins. Weniger Ankündigungen machen, mehr umsetzen ist die Devise. Verhandlungen mit zukünftigen Mieterinnen und Mietern erfordern Fingerspitzengefühl und Überzeugungsarbeit. Dunstheimer zeigt auf die großen, verglasten Gewerberäume zum Ku’damm hin, die für Einzelhandel vorgesehen sind. Die Mietverhandlungen sind weit fortgeschritten, aber noch sei nichts spruchreif. Ähnliches gilt für den zukünftigen Hotelbetreiber und viele der Büromieter im markanten Hochhaus, das im Bestand saniert wird. Auf die Frage, ob er angesichts des immer größeren Büroleerstands in Berlin keine Angst habe, die Flächen nicht vermieten zu können, reagiert Dunstheimer gelassen – Büros in dieser Lage, mit höchsten Nachhaltigkeitsstandards werden Nutzer finden. Im Übrigen ist ein Teil von Fürst Berlin schon länger in Betrieb. An der Uhlandstraße haben ein Nahversorger, ein Co-Working-Anbieter, mehrere Office- und gastronomische Mieterinnen und Mieter schon ihr Quartier bezogen. Die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm warten nur darauf, den unterirdischen Neubau beziehen zu können. ■ So soll das neue Stadtquartier „Fürst Berlin“ nach Fertigstellung Ende 2026 aussehen E s gibt sicherlich einfachere Jobs in Berlin als den von Gerhard L. Dunstheimer. Er fungiert als Projektverantwortlicher für das Fürst Berlin, also das Gelände des ehemaligen Ku’damm-Karrees, das seit mehreren Jahren aufwendig umgebaut wird. Ein ganzes Stadtquartier entsteht zwischen Kurfürstendamm, Uhland- und Lietzenburger Straße, 106.000 Quadratmeter Nutzfläche sollen es irgendwann werden. Und – darauf ist der Projektentwickler besonders stolz – auch ein neues Domizil für die Ku’damm-Bühnen, einer der wenigen Theaterneubauten Deutschlands. Gerade vor dem Hintergrund der aufgeladenen politischen Diskussionen um die notwendigen Einsparungen im Kulturbereich der Hauptstadt wirkt die Betonung dieser Investition fast wie ein Fingerzeig in Richtung Senat. Aber Dunstheimer ist es wichtig zu betonen, wie gut die Zusammenarbeit mit Bezirk und Senat war. Alle arbeiten gemeinsam am Ziel einer Fertigstellung Ende 2026. Die Verantwortlichen, neben Dunstheimer auch Gerhard L. Dunstheimer im Video-Interview Der Projektverantwortliche gibt Einblicke in die Entstehung von Fürst Berlin. Zum Video: FOTO: FÜRST BERLIN Standort | 33 Berliner Wirtschaft 07-08 | 2025

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