liner Unternehmer richtet, die sich zukunftssicher und erfolgreich aufstellen möchten, gehören Podiumsdiskussionen, die Präsentation von Best Practices, Workshops zu Innovationsstrategien und eine interaktive Ausstellung. Im Mittelpunkt stehen die Anwender, die Antworten auf Fragen bekommen sollen, wie ihr Unternehmen zukunftsfähig bleibt, was Mitarbeitende brauchen, um Innovationen mitgestalten zu können, und mit welchen Netzwerken und Partnerschaften sie ihre Ziele besser erreichen können. Allein ist man oft zu klein, diese Erkenntnis hat sich auch beim Thema Innovation durchgesetzt. Die Landesregierungen beschlossen deshalb schon 2019 die „Gemeinsame Innovationstrategie der Länder Berlin und Brandenburg“ (innoBB 2025). Ihre Vision: die Hauptstadtregion zu einem führenden Innovationsraum in Europa entwickeln und den richtigen Rahmen setzen, damit die Akteure in den Clustern Energietechnik, Gesundheitswirtschaft, IKT, Medien und Kreativwirtschaft, Optik und Photonik sowie Verkehr, Mobilität und Logistik innovative Lösungen für die Herausforderungen von morgen entwickeln können. Wie in der ersten Phase werden auch bei der jetzigen Erneuerung der Strategie Stakeholder der Region eng eingebunden, unter anderen die IHK Berlin, vertreten durch ihren Ausschuss „Innovative und wissensgetriebene Stadt“. „Wir brauchen eine noch stärkere Vernetzung aller relevanten Akteure und auch eine größere Transparenz ihrer Aktivitäten“, sagt Ausschuss-Mitglied Mirco Dragowski. Für den Strategie- und Politikberater gehen die jüngst gegründeten themenbezogenen Hubs House of Finance and Tech und House of Games in die richtige Richtung. Der Fokus soll künftig auf neuen Themenfeldern liegen, darunter Life Science, GovTech und DefenseTech. Ein Bestandteil von innoBB ist auch der „Transfer Wissenschaft + Wirtschaft“. Dazu veranstaltet die IHK im November ein „IP-Festival“, auf dem die Berliner Forschungslandschaft ihre Patente zeigt. Start-up-Factory Unite Eine Anlaufstelle für Innovation und Unternehmertum will die Berlin-Brandenburger Start-up-Factory Unite schaffen. Ziel ist es, dass Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam ein europaweit führendes, digitales Ökosystem für wissenschaftsbasierte Start-ups mit einem Fokus auf Health, Greentech und KI sowie nationale und internationale unternehmerische Talente aufbauen. Am Unite-Konsortium sind Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Akteure aus Wirtschaft, Verbänden und Venture-Capital-Gesellschaften beteiligt, darunter die IHK Berlin. „Die Anzahl, Diversität und Reputation der Mitwirkenden aus dem Ökosystem sind bislang beispiellos – nicht nur in der Region, sondern in ganz Deutschland“, unterstreicht Laura Möller, CEO von Unite, die mit dem Projekt verstärkt Gründerinnen fördern will. „Wir glauben, dass in den Bereichen Greentech und Health das Potenzial, Gründerinnen zu aktivieren, besonders hoch ist, da Frauen häufiger in Bereichen mit positivem gesellschaftlichem Impact gründen.“ Um das zu erreichen, will Unite das erfolgreich etablierte Female Founders Network ausbauen. Auch das Exist-Women-Programm werde strategisch angebunden und gestärkt, um mehr Wissenschaftlerinnen zum Gründen zu bewegen. Darüber hinaus will Unite neue Kooperationen und Maßnahmen im Investment-Bereich vorstellen. Es gilt, weitere Herausforderungen zu bewältigen: „Berlin lebt noch von seiner Reputation als führende deutsche Start-up-Metropole. Leider haben wir in den letzten Jahren an Boden verloren“, stellt Laura Möller fest. Das Leben in Berlin sei nicht mehr so günstig wie früher. Wohnraum sei knapp, die Visa- und überhaupt bürokratische Prozesse für junge Gründer seien langsam. „Das sind Dinge, die wir bei Unite gemeinsam mit der Politik und privaten Anbietern angehen werden.“ Wie wichtig für Innovationen das Zusammenspiel industriell geprägter Standorte mit Unternehmensnetzwerken ist, zeigt eine von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe bei der Berliner regioteam in Auftrag gegebene und im Januar vorgestellte Studie. Identifiziert wurden 19 besonders innovative Gewerbestandorte – die „Innovationskerne Gewerbe“ –, von denen fünf zu den sogenannten Berliner Zukunftsorten zählen. „Die Innovationskraft der übrigen 14 Gewerbestandorte ist teilweise sogar höher und unterstreicht ihre Bedeutung für Berlin“, sagt Projektmanager Uwe Luipold. Es habe sich gezeigt, dass Standorte, an denen Netzwerke existieren, besonders innovativ seien. Die Studie „Innovative Gewerbestandorte und Standortnetzwerke“ hat Profile der für Produktion geeigneten Flächen mit dem Ziel ausgearbeitet, alle zukunftsweisenden Produktionsorte und Unternehmensnetzwerke in der Stadt zu halten beziehungsweise deren Gründung zu befördern. „Der Transfer in die Unternehmens100 Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zählt Berlin. Mirco Dragowski IHK-Ausschuss „Innovative und wissensgetriebene Stadt“ Wir brauchen eine noch stärkere Vernetzung aller relevanten Akteure und eine größere Transparenz ihrer Aktivitäten. FOTOS: GETTY IMAGES/J STUDIOS, IHK BERLIN/AMIN AKHTAR FOKUS | Innovation | 20 Berliner Wirtschaft 07-08 | 2025
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