Klare Forderung auf der Wirtschaftskonferenz: Der Ausbau der Infrastruktur muss dem Wachstum der Airport-Region entsprechen von Karina Stolte und André Schmiljun Experten schlagen Alarm Beim Thema Schienen-Anbindung setzt die Wirtschaft große Hoffnung auf die Eröffnung der Dresdner Bahn im Dezember 2025. Damit werde der Flughafen vom Hauptbahnhof in nur noch 20 Minuten erreichbar sein. Trotzdem brauche es ein größeres Angebot im Regionalverkehr, mehr ICE-Halte am BER sowie Direktverbindungen, so IHK-Vizepräsident Robert Rückel. Stephan Erler, Deutschland-Chef von Easyjet, fordert im Eisenbahnfernverkehr sogar einen „Hub für Ostdeutschland“. Er machte den Vorschlag, die in Berlin endenden ICE bis zum BER zu verlängern. Einig zeigten sich Flughafenchefin Aletta von Massenbach, der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Robert Rückel mit Blick auf den Luftverkehr. Der Flughafen Berlin Brandenburg ist das Tor zur Welt, kein Zubringer für München oder Frankfurt. Für mehr Konnektivität am BER muss die Luftverkehrssteuer gesenkt werden, es braucht eine Liberalisierung bei Luftverkehrsabkommen, damit mehr Airlines Berlin anfliegen können. Auch die Flexibilisierung der Randzeiten beim Nachtflugverbot ist ein Thema. Die Wirtschaftskonferenz fand dieses Jahr zum dritten Mal in Folge statt, insgesamt 21 Referenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nahmen daran teil. ■ Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Wirtschaftskonferenz, darunter der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (7. v. r.), daneben IHK-Hauptgeschäftsführerin Manja Schreiner, und IHK-Vizepräsident Robert Rückel (2. v. l.) Gleich zu Beginn spricht Verkehrsplaner Bertram Teschner vor den 250 Teilnehmern und Teilnehmerinnen der diesjährigen Wirtschaftskonferenz Ende Juni in der IHK Klartext: „Wenn wir nicht bald mehr in den Ausbau des Straßen- und Schienennetzes in der Airport-Region investieren, drohen vermehrte Engpässe, längere Staus und damit höhere Verlustzeiten sowohl für Einwohner, Beschäftigte und den Wirtschaftsverkehr.“ Bis 2040 ist mit mehr Einwohnern, neuen Gewerbeansiedlungen und wachsenden Pendlerströmen in der Airport- Region Berlin-Brandenburg zu rechnen. Verfall geht schneller als Sanierung Auch Dirk Brandenburger, technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH, wird deutlich: Die Autobahnen in Berlin und Brandenburg drohen schneller zu verfallen, als die nötigen Sanierungen und Neubauten geplant und genehmigt werden können. Nach wie vor müssen 71 Berliner Brücken saniert werden. Die Auswirkungen für die Wirtschaft sind fatal. Für Bernhard Lemmé von der Firma Nenn Entsorgung Berlin bedeutet die Teilsperrung der A100 durch den Abriss der Ringbahnbrücke Einbußen: „Wir schaffen ein Drittel weniger Touren durch den Brückenausfall.“ Dr. André Schmiljun, IHK-Public-Affairs- Manager Nachhaltige Verkehrspolitik Tel.: 030 / 315 10-614 andre.schmiljun@ berlin.ihk.de Karina Stolte, IHK-Public- Affairs-Managerin Stadtentwicklung Tel.: 030 / 315 10-446 karina.stolte@berlin.ihk.de FOTO: IHK BERLIN/KONSTANTIN GASTMANN Berliner Wirtschaft 07-08 | 2025 AGENDA | Wirtschaftskonferenz | 14
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