Berliner Wirtschaft Juli/August 2023

schaffen die Probleme von morgen. Auf diese Weise werden Defizite in der Bildungskette auf die nächste Bildungsstufe von der Kita in die Schule und von der Schule in die Ausbildungsbetriebe weitergereicht. „Aus diesem Grund ist es so wichtig, die komplette Bildungskette in den Blick zu nehmen“, betont Stefan Spieker. „Im Kindergarten müssen vor allem sozial-emotionale und sprachliche Kompetenzen gefördert werden, auf deren Basis eine gelingende Bildungsteilhabe in den Schulen aufgebaut und entwickelt werden kann“, so der IHK-Vizepräsident weiter. „Berufsorientierung in der Schule ist wiederum eine wesentliche Voraussetzung für Teilhabe am Arbeitsmarkt.“ Ein Schritt baut also auf dem nächsten auf. „Nur wenn man die gesamte Bildungskette in den Blick nimmt und weiterentwickelt, verbessert man die Bildungsqualität nachhaltig und sichert den Fachkräftebedarf von morgen“, ist Stefan Spieker überzeugt. Zukunftsforum der IHK Mit diesem Ziel vor Augen hat die IHK Berlin gemeinsam mit einem Team aus Expertinnen und Experten bereits im vergangenen Jahr den Businessplan „Wirksame Bildung“ mit einer Reihe von konkret umsetzbaren Lösungsvorschlägen zur Verbesserung der Berliner Bildungsinfrastruktur erarbeitet. Für neue Impulse bei diesem Thema sorgt auch das Berliner Zukunftsforum „Wirksame Bildung 2023“ (siehe Kasten rechte Seite). Anlässlich der KMK-Präsidentschaft Berlins in diesem Jahr veranstaltet die IHK Berlin das Zukunftsforum, um Innovatoren aus Berliner öffentlichen und privaten Schulen, der frühkindlichen Bildung und der Unternehmerschaft in ihrem Engagement zu unterstützen, den Dialog mit der Politik zu fördern und Bildungsakteure mitein- ander zu vernetzen. In den Fokus rückt auch zunehmend die Forderung, eine verlässliche Gesamtstrategie für die schulische Berufsorientierung zu erarbeiten. Gerade eine erfolgreiche Berufsorientierung am Lernort Schule hilft dabei, mehr Jugendliche für eine berufliche Ausbildung zu gewinnen, die Ausbildungsangebote zu erweitern und das Stefan Spieker ist Geschäftsführer der Fröbel International GmbH und IHK- Vizepräsident. Er macht sich dafür stark, die komplette Bildungskette in den Blick zu nehmen, von der Kita bis zur Berufsorientierung in den Schulen Ansprechpartner oder die falsche Berufsbezeichnung, auch auf das Vorstellungsgespräch bereiten sich die Bewerber oft nicht vor“, wundert sich Kerstin Ehrig-Wettstaedt. „Entsprechend wünschen wir uns für die Berliner Schulen die notwendigen Kapazitäten und Mittel, um die Allgemeinbildung wieder zu stärken und die Berufsorientierung als wichtiges Instrument für das spätere Berufsleben wirklich zu erkennen.“ Diesen Wunsch teilt sie mit vielen anderen Berliner Ausbildungsbetrieben. Grundsätzlich stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie sich Bildung insgesamt wirksamer gestalten lässt. Klar muss sein: Versäumnisse von heute FOTOS: AMIN AKHTAR/IHK BERLIN, OBETA FOKUS | Wirksame Bildung | 20

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