Berliner Wirtschaft Juli/August 2023

FRÜHSTART Damit Unternehmen dringend benötigte Fachkräfte ausbilden können, müssen die schulischen Grundlagen stimmen. Die IHK Berlin gibt hier wichtige Impulse von Jens Bartels Die Bildungsqualität in Berlin lässt zu wünschen übrig. Wiederholt deckten in den vergangenen Jahren bundesweite Vergleichsstudien gravierende Mängel beim Lernniveau der Schülerschaft aus der Hauptstadt auf. Gerade in zentralen Fächern wie Mathematik, Rechtschreibung oder Lesen schneiden junge Menschen aus Berlin unterdurchschnittlich ab. Bedenklich stimmen auch folgende Zahlen: Fast sieben Prozent der Jugendlichen verlassen die Schule ohne Abschluss, gleichzeitig blieben 2022 rund 1.500 Ausbildungsstellen unbesetzt. Wie sich diese Daten auf Berliner Ausbildungsbetriebe auswirken, zeigt das Beispiel der Ehrig GmbH. Für das Charlottenburger Büro-Systemhaus ist die duale Ausbildung ein wichtiges Instrument, um dem Fachkräftemangel im IT-Bereich frühzeitig zu begegnen. „Wir merken, dass es jedes Jahr schwieriger wird, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen“, beschreibt Kerstin Ehrig-Wettstaedt die Situation. „Aus unserer Sicht fehlt etwa die Vorbereitung auf das Berufsleben an den Schulen, und damit haben die Jugendlichen oftmals keine Vorstellung, wie es nach der Schule weitergehen soll“, fügt die Geschäftsführerin der Ehrig GmbH hinzu. Darüber hinaus beobachtet die Unternehmerin, dass sich das Allgemeinwissen und die Qualität der Bewerbungen junger Menschen verschlechtern. „Die Bewerbungsschreiben sind zum Teil sehr kurz oder unvollständig, beinhalten Rechtschreib- und Grammatikfehler, falsche » ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/FSTOP/MALTE MÜLLER Wirksame Bildung | 19 Berliner Wirtschaft 07-08 | 2023

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