cher arbeiten. Das spiegelt unseren freiheitlichen Grundgedanken wider. Gleichzeitig haben wir es durch die öffentliche Bestellung und Vereidigung geschafft, eine gesetzlich geregelte Qualitätssicherung einzuführen. Diese Kombination aus Verbraucherschutz und Liberalität sucht in unserer regulierten Welt ihresgleichen. Was unterscheidet einen Sachverständigen von einem öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen? Wer einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen beauftragt, kann sich sicher sein, dass er mit einem der Besten des Faches zusammenarbeitet. Der Titel „öffentlich bestellt und vereidigt“ ist ein Qualitätssiegel, das besondere Sachkunde und persönliche Eignung garantiert. Ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger ist immer überdurchschnittlich qualifiziert, neutral und unabhängig. Das ist bei einem Sachverständigen nicht automatisch der Fall. Welche Vorteile bringt der Titel den öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen? Im großen Markt der Sachverständigen heben sich die Experten durch den Titel heraus. Ihnen wird automatisch mehr Vertrauen entgegengebracht. Aufgrund der Verpflichtung zur Neutralität sind Gerichte angehalten, bevorzugt mit öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen zu arbeiten. Auf dem freien Markt können sie tendenziell höhere Honorare verhandeln. Inwiefern profitieren Unternehmen von diesem Qualitätssiegel? Vor allem vor Gericht wird die Bedeutung von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen deutlich. Ihre Gutachten sind neutral, nachvollziehbar, für Laien verständlich und werden von Dritten akzeptiert. All das verkürzt die Dauer von Prozessen und senkt die Transaktionskosten für Unternehmen. Welche Rolle spielen die IHKs bei der Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen? Die Kammern beraten, informieren, prüfen die Anträge und sichten die Unterlagen. Außerdem lassen sie ein ehrenamtliches Fachgremium aus Experten die fachliche Expertise begutachten. Wenn die IHKs ihre Aufgabe gut machen, profitieren alle: die Experten, die Unternehmen, die Gerichte und die Kammern. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten. ■ Wer einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen beauftragt, kann sich sicher sein, dass er mit einem der Besten des Faches zusammenarbeitet, sagt Axel Rickert. Das sei bei einem Sachverständigen nicht automatisch der Fall. Berliner Wirtschaft: Was macht das Sachverständigenwesen so spannend? axel rickert: Ich finde, wir haben in Deutschland ein sehr gutes System. Einerseits darf sich jeder „Sachverständiger“ nennen und als solAls DIHK-Referatsleiter Kammerrecht und Sachverständigenwesen kennt Axel Rickert die Vorteile des Systems genau von Anne Besser (DIHK) Unterm Strich gewinnen alle Axel Rickert betont die Bedeutung der Qualitätssicherung Jörg Bensmann, IHK-Fachbetreuer Sachverständigenwesen Tel.: 030 / 315 10-250 joerg.bensmann@berlin. ihk.de ihk.de/berlin/sachverstaendiger-werden FOTO: MARKO PRISKE/DIHK Sachverständigenwesen | 59
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