Zur Jobmesse für Geflüchtete mit dem Motto „Job-Turbo“ kamen 2.500 Interessenten Große Nachfrage nach Arbeit In Berlin werden gegenwärtig rund 25.000 Geflüchtete durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen betreut. Sie in den Arbeitsprozess zu integrieren, ist eine riesengroße gesellschaftliche Herausforderung. Diesem Ziel diente die bereits fünfte Jobmesse für Geflüchtete am 17. April im Ludwig Erhard Haus. Und der Andrang war groß. Rund 2.500 Interessenten kamen in die IHK Berlin, um schneller Fuß auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu fassen. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung unter dem Motto „Job-Turbo“ von den zwölf Berliner Jobcentern, der IHK Berlin, der Handwerkskammer Berlin sowie den Berliner Arbeitsagenturen. In Anwesenheit von Daniel Terzenbach, Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten, und Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, stellten mehr als 90 Unternehmen aus Handel, Handwerk, Industrie, Dienstleistung, IT, Sicherheit und Verkehr und Logistik ihre Angebote vor. Auch die Anerkennungsberatung ausländischer Berufsabschlüsse war Bestandteil der Messe. Die meisten Teilnehmenden befinden sich derzeit im Integrations- beziehungsweise Sprachkurs oder haben diesen beendet und sprechen etwas Deutsch. Sie kommen überwiegend aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien sowie der Ukraine. Vor Ort unterstützten zahlreiche Sprachmittler bei der Verständigung zwischen Arbeitgebenden und Besuchenden. Integration in den Arbeitsmarkt ist einer der wesentlichen Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe, wie IHK-Vizepräsidentin Nicole Korset-Ristic betonte. Gleichzeitig könnten Fachkräfte mit Flucht- und Migrationserfahrungen wesentlich dazu beitragen, eine der drängendsten Herausforderungen der Berliner Wirtschaft – den Fachkräftemangel – zu bewältigen. lun Duale Ausbildung Starten ist nicht nur im Herbst möglich Der Start einer dualen Berufsausbildung ist grundsätzlich zu jeder Zeit des Jahres möglich. Spät entschlossene Jugendliche oder auch Ausbildungsbetriebe können somit auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart August/September diese Chance nutzen. Trennen sich die Vertragspartner innerhalb der Probezeit, heißt das nicht, dass sie ein Jahr warten müssen, um noch einmal neu durchzustarten. In vielen Berufen mit höheren Ausbildungszahlen – dazu gehören etwa Ausbildungen zu Kaufleuten für Büromanagement und Einzelhandelskaufleuten oder auch Ausbildungen im gastronomischen Bereich – gibt es mittlerweile jährlich im Februar/März einen weiteren Starttermin in den Berufsschulen. Auch gibt es kein durch den Gesetzgeber festgelegtes Höchstalter, das den Eintritt in die duale Ausbildung vorgeben oder verhindern würde, genauso wenig, wie Schulabschlüsse als gesetzliche Voraussetzung vorgeschrieben sind. Wer ins Unternehmen passt, liegt ausschließlich im Ermessen des Ausbildungsbetriebes. Lediglich Personen, die noch einer Vollzeitschulpflicht unterliegen, also unter 15 Jahre alt sind, dürfen nicht im Rahmen einer Berufsausbildung beschäftigt werden, und minderjährige Auszubildende bedürfen einer ärztlichen Untersuchung. jaa/schno Bei der Messe im Ludwig Erhard Haus stellten 90 Unternehmen ihre Angebote vor IHK-Ausbildungsberatung Tel.: 030 / 315 10-213 ausbildungsberatung@berlin.ihk.de Sadaf Mazareii, IHK-Koordinatorin Fachkräfte und Talente Tel.: 030 / 315 10-871 sadaf.mazareii@ berlin.ihk.de FOTO: INES HASENAU FACHKRÄFTE | Kompakt | 52 Berliner Wirtschaft 05 | 2024
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