Sinkende Pegel in der Spree: Auf der Suche nach Lösungen trafen sich die IHKs aus Berlin und Brandenburg zum Kongress in Cottbus von Larissa Scheu Standortfaktor Wasser Die Berlin-Brandenburger IHKs haben sich zum Ziel gesetzt, Lösungen für die Herausforderungen der Wasserwirtschaft zu finden. Gemeinsam mit der Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) sowie dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller organisierten sie deswegen Mitte April in Cottbus einen zweitägigen Wasserkongress, an dem knapp 180 Akteure teilnahmen. Nach einer Exkursion mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbh ins Lausitzer Seenland am ersten Tag des Kongresses stand an Tag zwei die zunehmende Wasserknappheit durch Klimawandel und Kohleausstieg im Zentrum der Diskussionen. In Impulsvorträgen wurden die Herausforderungen beim Wassermanagement in der Metropolregion hervorgehoben, Unternehmenspitches skizzierten mögliche Lösungsansätze. Bereits zum Weltwassertag im März hatten die Berlin-Brandenburger IHKs und der VKU ein Handlungspapier an Politik und Verwaltung adressiert, in dem sie eine schnellere Umsetzung von Maßnahmen zur nachhaltigen Sicherung der Ressource Wasser für die Trinkwasserversorgung und die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes einforderten. Beim Wasserkongress ging man den Handlungsfeldern in vier Foren tiefgründiger nach. Unternehmen, Institutionen, Verwaltungen und wissenschaftliche Einrichtungen beschäftigten sich mit zukunftsfesten Industrie- und Gewerbestandorten, Wasserinfrastruktur, Nutzungskonkurrenzen und Wasserkraft. Eine der Hauptbotschaften der Foren lautete, dass es sich oft um bürokratische Wasserknappheit und nicht um physische handele, die Projekte verhindert. Daher braucht es schnellere Genehmigungsverfahren und für diese Verfahren hoch qualifizierte Fachkräfte in den Behörden. In der finalen Podiumsdiskussion, an der unter anderem Frauke Bathe, Referatsleiterin für Wasserwirtschaft der Berliner Senatsumweltverwaltung, und Klaus Freytag, Beauftragter des Ministerpräsidenten Brandenburg für die Lausitz, teilnahmen, wurde klar, dass die 14 Jahre bis zum Kohleausstieg gut genutzt werden müssen, um die drohende Wassernot in der Spree zu verhindern. Robert Rückel, Vizepräsident der IHK Berlin, betonte, dass eine länderübergreifende Zusammenarbeit unerlässlich sei. Wie er sagte, stehen nun die Fragen zur länderübergreifenden Finanzierung und Planung von Infrastrukturmaßnahmen sowie die Berücksichtigung von Wasserver- und Abwasserentsorgung in der Regionalplanung sowie bei Ansiedlungsprozessen im Fokus. Für die Schwarze Elster, Spree und Havel werden die nächsten drei Jahre entscheidend werden, um ein gemeinsames Zielbild aufzustellen und die länderübergreifende Zusammenarbeit auf ein neues Niveau zu heben. Beim nächsten Wasserkongress könnte Bilanz gezogen werden. ■ Länderübergreifende Zusammenarbeit unerlässlich: Robert Rückel, Vizepräsident der IHK Berlin, beim Wasserkongress in Cottbus Larissa Scheu, IHK-Public-Affairs- Managerin Energie- und Klimaschutzpolitik Tel.: 030 / 315 10-686 larissa.scheu@berlin.ihk.de Positionen Das Handlungspapier „Sicherung der Trinkwasserversorgung“ unter dem QR-Code: FOTO: THIERBACH/FOTO GOETHE AGENDA | Ressourcenmanagement | 14 Berliner Wirtschaft 05 | 2024
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