Die Jobmesse „Welcome to Berlin“ bietet Geflüchteten die Chance, in Deutschland Fuß zu fassen, und leistet zudem einen Beitrag zur Fachkräftesicherung von Claudia Engfeld Eine langfristige Perspektive P eter Streit ist sehr zufrieden. Der Geschäftsführer der Berliner GIG Technology & Real Estate GmbH und seine Mitarbeiter haben auf der Jobmesse „Welcome to Berlin“ im Ludwig Erhard Haus gut 60 Gespräche mit interessierten Fachkräften aus dem Ausland geführt. „Wir haben Dutzende Bewerbungen aufgenommen, und ich gehe davon aus, dass im Nachgang noch einmal 20 Bewerbungen per Mail bei uns eingehen“, resümiert Streit. Nicht nur er zieht eine positive Bilanz. Mehr als 1.700 Besucherinnen und Besucher kamen, um sich bei der „Welcome to Berlin“ über Arbeitsplatz- angebote zu informieren und beraten zu lassen. 58 Unternehmen warben vor Ort mit mehr als 2.000 offenen Stellen um potenzielle Bewerberinnen und Bewerber. „Der Fachkräftemangel ist branchenübergreifend eines der drängendsten Probleme der Berliner Wirtschaft für die nächsten Jahre“, so IHK-Präsident Sebastian Stietzel. „Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie diese, die die direkte Kontaktaufnahme zwischen Unternehmen und Fachkräften ermöglichen. Die Offenheit von Unternehmen für Menschen aus anderen Ländern ist groß.“ Allerdings würden bürokratische Hürden immer noch vielerorts das große Engagement der Wirtschaft ausbremsen, so Stietzel. Zudem brauche es eine deutliche Ausweitung der beruflichen Sprachkurse. „Nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft kann dem Fachkräftemangel langfristig entgegengewirkt werden.“ Die Jobmesse selbst ist Beweis dafür, wie gut Schulterschlüsse funktionieren, ist sie doch eine Kooperation von IHK, Handwerkskammer Berlin und der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Agentur für Arbeit. „Für mich als Geschäftsführer gab es dadurch gute Möglichkeiten, den Prozess der Einstellung von Migranten mit vielen beteiligten Stellen wie der Arbeitsagentur, der IHK oder Bildungsunternehmen zu besprechen“, lobt auch Peter Streit. Er ist optimistisch, nicht zuletzt dank der Jobmesse, ausländischen Fachkräften langfristig eine berufliche Perspektive bieten zu können. ■ FOTOS: INES MEIER – IHK BERLIN Unternehmen warben bei der gut besuchten Messe mit offenen Stellen 1.700 Teilnehmende kamen zur Jobmesse für Geflüchtete ins Ludwig Erhard Haus, um sich über Angebote zu informieren. Sadaf Mazareii, IHK-Koordinatorin Fachkräfte und Talente Tel.: 030 / 315 10-871 sadaf.mazareii@berlin. ihk.de FACHKRÄFTE | Integration | 46 Berliner Wirtschaft 05 | 2023
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