der, ausrangierte Rechner und Monitore: Wollen Unternehmen und Konsumenten Umwelt und Klima besser schützen, müssen sie mit den Ressourcen nachhaltiger umgehen. Das gelingt nur, wenn bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, geleast, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden. Leben die Produkte länger, sinken auch die Müllberge. Am Ende ihrer Lebensdauer verbleiben die Ressourcen und Materialien idealerweise so weit wie möglich in der Wirtschaft. Gebrauchtes hilft, Kosten zu sparen „Neu“ ist besser als gebraucht. Vor allem bei IT hält sich diese Einstellung immer noch hartnäckig“, sagt Thomas Gros, Geschäftsführer der Circulee GmbH. Das Green-IT-Unternehmen kauft gebrauchte IT-Hardware in großen Stückzahlen von einem IT-Leasingunternehmen, arbeitet diese technisch und optisch auf und bietet sie ihren Kunden an. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Geräte wie alte Laptops, Monitore oder Telefone gegen eine Gebühr abholen und die Daten professionell löschen zu lassen. Die Hardware wird entsorgt oder, falls sie noch funktionstüchtig ist, nach einer Überholung wieder an Konsumenten verkauft. Am Gewinn partizipiert auch der Kunde, der das Gerät abgegeben hat. Die größte Hürde aber sei, so Gros, dass rund 70 Prozent der Unternehmen noch nie Green IT gekauft hätten. Da müsse Circulee intensive Überzeugungsarbeit leisten. „Wichtig zu wissen ist, dass unsere Kunden die gebrauchte IT genauso einfach über die Cloud konfigurieren können wie neue. Die Kostenersparnis beträgt dabei mindestens 40 Prozent“, sagt Gros. Allein in den ersten beiden Jahren verliert Hardware 70 Prozent ihres Wertes. Wie eine funktionierende Kreislaufökonomie eine der umweltschädlichsten Branchen verändern kann, weiß auch Viktoria Kanar. Sie beobachtete in ihrem Beruf in der Mode jahrelang, wie kostbare textile Ressourcen verschwendet wurden. Rund 100 Millionen Tonnen Textilabfall werden weltweit pro Jahr produziert. Laut Experten verursacht die Modeindustrie etwa zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Wenn nichts passiert, könnte die Zahl bis 2050 auf 25 Prozent steigen. Lange Liefer- und Produktionsketten erschweren die Lösung des Problems. Im Jahr 2021 gründete Viktoria Kanar deshalb mit ihrer Geschäftspartnerin Revital Nadiv in Berlin Re-Fresh Global. Zusammen entwickelten sie ein Verfahren, das Textilabfälle in synthetische und natürliche Fasern trennt und in neue Rohstoffe umwandelt. „Wir stellen den weltweit ersten gewebten Stoff aus purem Polyester her, der aus Mischfaser-Textilabfall stammt“, so Kanar. Die Abfälle bezieht Re-Fresh Global von Partnern. Die daraus recycelten Rohstoffe können in 14 Industrien eingesetzt werden. Erweiterte Herstellerverantwortung Zu den Kunden zählen aktuell überwiegend Automobilhersteller, etwa VW, die die recycelten Textilien für ihre Fahrzeuge verwenden. „Künftig wollen wir nicht nur das Verfahren an Kunden verkaufen, sondern auch ganze Anlagen“, so Kanar. Dass die Anlagen genügend Input, sprich Alttextilien, bekommen, dafür sorgt auch der Gesetzgeber. Seit 1. Januar 2025 gilt die sogenannte erweiterte Herstellerverantwortung auch für die Textilbranche: Das heißt, Produzenten und Händler müssen sich um die Entsorgung und Verwertung ihrer Produkte kümmern. Verbraucher dürfen ihre Textilien seitdem auch nicht mehr im Hausmüll entsorgen. ■ Name Nachname, IHK-Fachreferentin Unternehmens- nachfolge Tel.: 030 / 315 10-582 xxxxx.pintz@berlin. ihk.de FOTO: XXXXXXXX Saskia Lössl, IHK-Nachhaltigkeitsmanagerin Tel.: 030 / 315 10-253 saskia.loessl@ berlin.ihk.de VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG | Kreislaufwirtschaft | 55 Mehr Informationen zum Macro-Trend Circular Economy finden Sie unter folgendem QR-Code:
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