Berliner Wirtschaft April 2022

Einstieg ins Metaverse In diesen Bereichen können Unternehmen und Organisationen von virtuellen Welten profitieren – ein Überblick Markenkommunikation Mit begehbaren 3-D-Welten, wie sie etwa der französische Molkereikonzern Savencia für die Frischkäsemarke Bresso entwickelt hat, sind neue Formen der Kundenkommunikation möglich. Feedback aus dem gerade beendeten Pretest zeigt, dass die Konsumenten von der 3-D-Erfahrung begeistert sind. Der sogenannte Marché Bresso ist jedoch keine waschechte Metaverse-Anwendung, sondern ähnelt einem Abenteuerspiel mit begrenzten Kommunikationsmöglichkeiten. Produktpräsentation Sowohl B2C als auch B2B können Produkte im Metaverse auf neue Weise gezeigt, erläutert, zusammengesetzt und auseinandergenommen werden, etwa in Form interaktiver 3-D-Modelle. Der schwedische Textilkonzern H&M arbeitet derzeit an einem virtuellen Showroom, in dem Kunden ihre zuvor mit realen Körpermaßen erstellten Avatare Kleidungsstücke anprobieren lassen können. Künftig will der Bekleidungshersteller Waren auch direkt im Metaverse verkaufen. Shopping-Mall Einen Schritt weiter ist der Unternehmer und IT-Entwickler Serge Gianchandani. Seine Metamall, die im April eröffnet werden soll, ist das erste Einkaufszentrum im Metaverse. Wer es besucht, findet dort nicht nur Markenartikel-Stores mit riesigem Warenangebot und sprechendem Personal, sondern auch diverse Unterhaltungsangebote. Wem es in dem als Raumschiff gestalteten Konsumparadies gefällt, kann dort sogar ein eigenes Areal kaufen. Noch sind die Preise günstig: Die kleinste Parzelle ist für rund 350 US-Dollar zu haben. Networking Bereits vor einem Jahr feierte ein internationales Metaverse-Projekt Premiere: „Berlin Questions 2021“. Das vom Senat und VisitBerlin veranstaltete Networking-Event brachte Bürgermeister und Kommunalpolitiker, Kulturschaffende und Unternehmen aus diversen Ländern zusammen – nicht nur real an ausgewählten Orten der Stadt, sondern auch in einem von Journee (s. S. 30) entwickelten Metaverse, in dem die vom damaligen Regierenden Bürgermeister Michael Müller geladenen Gäste sich durchs virtuelle Berlin bewegten und miteinander interagierten. Das Experiment kam gut an und gefiel etwa dem Bürgermeister der südkoreanischen Hauptstadt Seoul so sehr, dass er Berlin die „Hauptstadt des Metaverse“ nannte. ■ 3-D-Welten sind die Wirtschaftsareale der Zukunft. Unternehmen sollten sich darauf einstellen FOTO: GETTY IMAGES/ANDRIY ONUFRIENKO BRANCHEN | Web 3.0 32 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 04 | 2022

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