Lieferkettenengpässe, Zoll-Reform, Bürokratie und Handelskonflikte: Außenhandel ist kein Kinderspiel von Sabine Hölper Exportieren mit Weitblick Das fange schon bei den Zöllen an. „Sollte Donald Trump tatsächlich Importzölle von zehn bis 20 Prozent auf Produkte aus Deutschland erheben, müssen wir eventuell mehr in den USA produzieren.“ Außerdem müssten die Preise angepasst werden. Die USA sind mit einem Umsatz von 18 Mio. Dollar der wichtigste Markt für das Berliner Unternehmen. Immer wieder neue Vorschriften Neue Entwicklungen bei den Zöllen müssen aber nicht nur im Hinblick auf die Äußerungen des amerikanischen Präsidenten beachtet werden, es ändern sich auch immer wieder Vorschriften. So hat die EU-Kommission unlängst die Reform des EU-Zollrechts in die Wege geleitet, die vor allem eine Digitalisierung für eine transparentere, sicherere und effizientere Zollabwicklung beinhaltet. Zudem soll etwa die 150-Euro-Schwelle bei Wareneinfuhren, unter der keine Zölle fällig werden, entfallen. Die Umsetzung der Reform ist ab 2028 vorgesehen. Unternehmer stehen zudem stets vor der Herausforderung, die Zolltarife und Ursprungsregelungen ihrer Zielmärkte zu verstehen und korrekt anzuwenden, denn Fehler bei der Zollabwicklung können nicht nur hohe Kosten durch Nachzahlungen verursachen, sondern auch die Lieferketten ins Stocken bringen. Ein Mahshid Daryabegi, IHK-Fachreferentin Außenwirtschaft Tel.: 030 / 315 10-304 mahshid.daryabegi@ berlin.ihk.de Wie Puzzleteile fügen sich die Container zu einem Bild globaler Geschäftsbeziehungen Die Globalisierung bietet Berliner Unternehmen weltweit enorme Wachstums- chancen. Doch in einer zunehmend vernetzten und dynamischen Weltwirtschaft müssen sie auch zahlreiche Herausforderungen bewältigen. Die Berliner Seilfabrik, Hersteller von Premium-Spielgeräten, ist weltweit in 68 Ländern aktiv. In den USA unterhält das Familienunternehmen eine eigene Niederlassung, in den anderen Ländern verkauft es seine Kletter- und Spielplatzgerüste mithilfe lokaler Partner. Gefertigt wird zu 99 Prozent in Berlin, somit wird überwiegend exportiert. Entsprechend kennt sich das von Karl Heinz Köhler, David Köhler und Ferry Girra geführte Unternehmen wie kaum ein anderes mit der komplexen Außenwirtschaft aus. „Die Herausforderungen sind vielfältig“, sagt David Köhler. SERVICE | Außenwirtschaft | 56 Berliner Wirtschaft 03 | 2025
RkJQdWJsaXNoZXIy MTk5NjE0NA==