verharrt dort am Rande des Abschwungs seit bereits zwei Jahren. Die Hauptstadtregion erlebt damit die seit 20 Jahren längste konjunkturelle Schwächephase. Allein in der schweren Strukturkrise zu Beginn der 2000er-Jahre entwickelte sich der Klimaindex ähnlich schwach. In welchem Maße die konjunkturelle mittlerweile durch eine strukturelle Krise überlagert wird, zeigen die Risikoeinschätzungen der Berlin-Brandenburger Unternehmen. War jahrelang meist der Fachkräftemangel der Risikofaktor Nummer eins, rutscht dieser nun auf den dritten Platz ab. Größtes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung sind aus Sicht der Unternehmen inzwischen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Nur während externer konjunktureller Schocks wurde der Fachkräftemangel im letzten Jahrzehnt von den Unternehmen nicht am häufigsten genannt. Beispiele hierfür sind die Corona- Pandemie oder die Energiekrise. Die aktuelle Risikobewertung deutet auf eine schwere wirtschaftliche Krise auch ohne einen externen Auslöser hin. Es sind strukturelle Belastungen, die die Die aktuelle Umfrage unter Berliner und Brandenburger Unternehmen zeigt, in welchem Maße die strukturelle Krise die konjunkturelle mittlerweile überlagert von Patrick Schulze Kein Frühling für die Wirtschaft Der konjunkturelle Frühling lässt weiter auf sich warten. Die Ergebnisse der gemeinsamen Erhebung der Industrie- und Handelskammern von Berlin und Brandenburg lassen keine Zuversicht aufkommen. Der Konjunkturklimaindex liegt mit einem Punkt knapp über der Stagnationsschwelle und Vorstellung des Konjunkturberichts: André Fritsche, Hauptgeschäftsführer IHK Cottbus, Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin IHK Berlin, Monique Zweig, Hauptgeschäftsführerin IHK Ostbrandenburg, und Torsten Stehr, Geschäftsführer Wirtschaft IHK Potsdam (v. l.) AGENDA | Konjunktur | 16
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