Berliner Wirtschaft März 2022

Vor 50 Jahren haben Daglind und Willi Breitenkamp ihr Geschäft in Osnabrück gegründet, seit 23 Jahren sind sie in Berlin. Nun geht es in die nächste Phase von Dr. Mateusz Hartwich Neuer Anfang für antike Möbel D ass sich Daglind und Willi Breitenkamp auch nach 50 Jahren Firmengeschichte nicht zurücklehnen können, hat einen aktuellen Grund. Nach dem Verkauf des Quartiers 206 in der Friedrichstraße muss ihr Unternehmen Antiquitäten Breitenkamp eine neue Bleibe für sich und seine kostbaren Schränke, Sekretäre und Stühle finden. Dass sich die Gründer und Eheleute nicht auf dem ausruhen wollen, was ist, sondern immer wie- der Neues wagen, gehört gewissermaßen zur DNA der Firma, die 1971 in Osnabrück entstand und seit 1999 in Berlin sitzt. Sie hätten es ja beimHandel mit Antiquitäten belassen können. Anfang der 1970er-Jahre konnte man sich auf dem Markt noch schnell behaup- ten und zum Platzhirsch werden. Dann kamen aber die ersten Anfragen, ob Breitenkamp alte Möbel auch restaurieren könnte, und so stiegen die jungen Firmeninhaber in dieses Geschäft ein. Schnell wurden sie überregional bekannt und zu beauftragten Restauratoren für die Kreismuseen im Osnabrücker Land. Neben Museen richteten sie unter anderemHotels mit Möbeln und Ausstattungselementen im historischen Stil ein. Nachdem so viel Know-how im handwerklichen Bereich aufgebaut worden war, war der Schritt zur Eintragung in die Handwerksrolle eigentlich naheliegend. Für Antiquitä- tenhändler aber nicht selbstverständlich. Und als das Unternehmen von Osnabrück aus auch im benachbar- ten Nordrhein-Westfalen fest etabliert war, kam der Sprung nach Berlin. Mit dem Hauptstadtumzug gingen viele Kun- den und Partner an die Spree, sodass die Breitenkamps trotz anfänglicher Bedenken mitzogen. Nach 23 Jahren sind sie hier fest ver- wurzelt und freuen sich über drei Generationen Stammkunden. Antiquitäten sind einfach eine Herzensangelegenheit. Und was gibt es Nachhal- tigeres als Produkte aus nachwachsenden Roh- stoffen, die jahrhundertelang genutzt, weiterge- geben und instand gesetzt werden? Man könnte fast sagen, dass die Restaurierung alter Möbel die schönste Form von Upcycling ist. Und auch wohl die älteste. Zum50. Firmenjubiläumalsowieder ein Neu- anfang. Entspannt, fast schon fröhlich blicken Daglind und Willi Breitenkamp in die Zukunft. Nach all den Wendungen in der Unternehmens- geschichte – was soll da noch schieflaufen?  ■ Dr. Mateusz Hartwich (l.) von der IHK Berlin überreicht Daglind und Willi Breitenkamp die Jubiläumsurkunde Katja Krause, IHK-Branchenmanagerin Handel Tel.: 030 / 315 10-495 katja.krause@berlin.ihk.de FOTO: KATJA KRAUSE BRANCHEN | Jubiläen 44 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 03 | 2022

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