Berliner Wirtschaft Februar 2022

Ausbildungsbetriebe sind gefor- dert, sich mit dem Thema Nach- haltigkeit auseinanderzusetzen und ihre Potenziale zu nutzen. Unter anderem auch, weil der Fachkräftenachwuchs auf enga- gierte Unternehmen setzt, die ihren Auszubildenden Chancen bieten, gemeinsam Innovationen zu schaffen. Wie aber kann der Start in eine nachhaltig geprägte Ausbildung gelingen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich auf einer Videokonferenz der IHK Berlin am 9. Februar von 13 bis 16 Uhr Dr. Marc Casper von der Hum- boldt-Universität Berlin. Auch Berliner Auszubildende der Azu- bis4Future-Initiative wirken mit und stellen ihre Ideen vor. du Weniger Konflikte als in den Vorjahren Weniger Streitfälle als in den Vor- jahren könnten auf wertvolle Ver- tragspartnerschaften gerade in Krisenzeiten hinweisen. Zumin- dest in dualen Ausbildungsver- hältnissen und zwischen Betrie- ben und ihren Auszubildenden, denn hier gab es im vergangenen Jahr mit 59 Anträgen die seit Jah- ren geringste Zahl bei der Schlich- tungsstelle Ausbildung der IHK Berlin. Ob die veränderte Situa- tion durch die Pandemie dazu beigetragen hat, dass es weniger Konflikte gab, ist nicht belegt, dennoch: Die Zahlen vorzeitiger Vertragsbeendigungen sind auf niedrigem Niveau – das ist eine positive Entwicklung. Vielleicht wurden mehr Unstimmigkeiten innerbetrieblich geklärt. Gleich geblieben sind die Gründe für die Schlichtungsverfahren: Kün- digung, Abmahnung, Fehlzeiten. In 27 Fällen haben die ehrenamt- lichen Schlichter erfolgreich zwi- schen den Streitparteien vermit- telt und einen Vergleich erreicht. So wurden zum Beispiel 13 gekündigte Ausbildungsverhält- nisse fortgesetzt und andere ein- vernehmlich beendet. du Veranstaltung Nachhaltige Ausbildung Katrin Dummer, IHK-Ausbildungs- beratung Tel.: 030 / 315 10-361 katrin.dummer@ berlin.ihk.de ihk-berlin.de/ausbil- dung-schlichten Webinar Azubis aus der Hochschule Etwa ein Drittel der Studie- renden bricht ihr Studium ab. Die Entscheidung, das Stu- diumnicht fortzusetzen, wird jedoch oft hinausgezögert und erfordert auch Mut. Wenn der Uni der Rücken gekehrt wurde, führt der Weg in die Wirtschaft. Für die Qualifika- tion ist die duale Ausbildung die erste Wahl. In den Aus- bildungsklassen zählen Stu- dienabbrecher dann zu den Besten. So hat im Beruf des Industrieelektrikers im letz- ten Jahr der bundesweit beste Azubi vor der Ausbildung sein Studium abgebrochen. Aber wie kann diese hoch moti- vierte Zielgruppe erreicht werden? Darüber können sich Unternehmen bei einem Webinar vomBeratungsnetz- werk Queraufstieg, der Hand- werkskammer Berlin und der IHK Berlin informieren. Die Expertise von Unterneh- men und Beratern gibt ihnen wertvolle Tipps zur Anspra- che und Ausbildung die- ser wichtigen Zielgruppe für die Fachkräftesicherung im Unternehmen. Im Mai folgt eine Matching-Veranstaltung für Betriebe und Studien- abbrecher. grwe Infos und Anmeldung ihk-berlin.de/nach- haltigeausbildung Vergangenes Jahr stritten Aus- zubildende und Betriebe seltener Save the date Das Webinar ist am 1. März von 15.30 Uhr bis 17 Uhr Viola Bösebeck, IHK-Ausbildungs- marketing Tel.: 030 / 315 10-835 viola.boesebeck@ berlin.ihk.de Studienabbrecher sind als Azubis bei Unternehmen begehrt SCHLICHTUNG IN DER AUSBILDUNG FOTOS: GETTY IMAGES/HANS NELEMAN, GETTY IMAGES/NTHONY RAKUSEN FACHKRÄFTE | Kompakt 46 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 02 | 2022

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