Berliner Wirtschaft Februar 2022

Susanne Henckel Geschäftsführerin Verkehrsverbund Berlin- Brandenburg (VBB) Unter der Dachmarke „i2030“ haben der VBB, die Deutsche Bahn sowie die Länder Berlin und Branden- burg ein Konzept für acht Ausbaukorridore einer zukunftsweisen- den ÖPNV-Infrastruk- tur in der Hauptstadt- region entwickelt. Projektpartner stehen die Chancen gut, schon bis Mitte der 20er-Jahre verschiedene Maßnahmen fertigzu- stellen und in Betrieb zu nehmen.“ Dazu gehören der Bahnhof Königs Wusterhausen, die Wiederinbetrieb- nahme der Regionalverkehrsstrecke „Stammstrecke Heidekrautbahn“, eine Verlängerung von Bahnsteigen entlang der Linie RE1 oder der Aus- bau der Regionalverkehrsstrecke für den „Prignitz-Express“ imAbschnitt Velten-Neuruppin. „Gleichzeitig soll mit dem Bau weiterer Vorhaben bis ebenfalls Mitte der 20er-Jahre begon- nen werden, unter anderem für die Wiederinbetriebnahme der Siemens- bahn, sodass weitere Projektfertig- stellungen sukzessive folgen können“, erklärt Susanne Henckel. Mit dem Ziel der Bundesregie- rung, den Klimaschutz und damit auch die Verkehrswende in den kom- menden Jahren entscheidend vor- anzubringen, eröffnen sich auch im Projekt i2030 neue Möglichkeiten der Finanzierung und der beschleunig- ten Umsetzung. „Die Entwicklun- gen behalten wir im Blick und wer- den sie unmittelbar nutzen, umunser gemeinsames Ziel einer leistungsfä- higen Schienen-Infrastruktur für die Zukunft so schnell wie möglich zu erreichen“, betont die VBB-Che- fin. „Denn i2030 heißt für alle Ber- liner und Brandenburger Fahrgäste: Schnelle Verbindungen, pünktliche Züge und mehr Platz in der Bahn!“ Dies ist nicht zuletzt deswegen dringend not- wendig, weil auch die Bevölkerung Berlins wei- ter zunehmen wird. Laut einer Prognose des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwick- lung und des Cima Instituts für Regionalwirt- schaft dürfte die Einwohnerzahl Berlins bis 2030 im Vergleich zu 2017 um 9,6 Prozent auf fast vier Millionen wachsen. Allerdings entstand die Pro- gnose noch vor demAusbruch der Pandemie, die möglicherweise einen damals noch nicht ein- berechneten Einfluss auf die Bevölkerungsent- wicklung der Hauptstadt hat. „Vor allem im ers- ten Jahr der Pandemie ging der Zuzug aus dem Ausland zumindest zeitweise zurück“, sagt Lilian Beck. „Zuwanderung aus dem Ausland ist aller- Selbstverständlich spielt aber auch der Ausbau des ÖPNV bei allen Gedankenspielen rund um das Thema Mobilität in der Metropolregion eine zentrale Rolle. Maßgeblich dafür ist das zukunfts- weisende Infrastrukturprojekt mit dem Namen „i2030“. Die Länder Berlin und Brandenburg, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und die Deutsche Bahn haben unter dieser Dachmarke insgesamt acht Ausbaukorridore und ein umfas- sendes Maßnahmenpaket für die Berliner S-Bahn definiert. Möglichst viele Teilprojekte sollen bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein. „Dabei entwickeln sich die einzelnen Teilprojekte je nach Komple- xität unterschiedlich schnell“, erzählt Susanne Henckel, Geschäftsführerin des VBB. „Aufgrund der gemeinsamen und integrierten Planung aller FOTOS: CHRISTIAN KIELMANN, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG 24 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 02 | 2022

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