Berliner Wirtschaft Februar 2022
an den Rändern der Stadt den Siedlungs- und Wirtschaftsraum weiterentwickeln. Entspre- chend gilt es mehr denn je einen Blick über die Landesgrenze hinaus zu werfen. Bislang zählt der im Jahr 2019 von beiden Landesparlamenten verabschiedete Landesentwicklungsplan für die Hauptstadtregion (LEP HR) zu den wichtigsten Grundlagen für die gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung. Dieser Plan regelt vor allemdie wei- tere Entwicklung in den Teilbereichen Siedlungs-, Gewerbe- und Einzelhandelsflächen. Darüber hinaus arbeiten insbesondere in der Hauptstadtregion die Akteure aus Politik, Ver- waltung undWirtschaft imVerein Kommunales NachbarschaftsforumBerlin-Brandenburg (KNF) sowie in ersten Ansätzen in länder- übergreifenden Kooperationsnetz- werken wie dem Regionalmanage- ment Metropolregion Ost zusammen. Noch beschränkt sich der Austausch allerdings auf die Berliner Randbe- zirke und berlinnahe Umlandge- meinden. „Deswegen fordern wir, die Struktur der planerischen Zusam- menarbeit zu erweitern sowie die Abstimmung der länderübergreifen- den Zusammenarbeit zu intensivie- ren“, fordert IHK-Fachmann Christof Deitmar. „Einer der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg liegt etwa in der Weiterentwicklung des KNF.“ Auch imneuen Koalitionsvertrag der Berliner Landesregierung ist der Wunsch erkennbar, eine Entwick- lungsstrategie voranzutreiben, um die individuellen Standortengpässe zu kompensieren und die jeweiligen Stärken von Berlin und Brandenburg gemeinsam auszuspielen. Mithilfe von Innovationskorridoren sollen entlang der großen Bahnlinien und Autobahnen die Puzzlestücke Woh- nen, Arbeiten und Lernen, Wirtschaft, Mobilität, Energie und Klimaschutz miteinander zu einer gemeinsamen Strategie verknüpft werden. Zu den Innovationskorridoren zählt etwa die Region rund um den Flughafen BER im Südosten Berlins. Die Regionwird sich in den kommen- den Jahren zu einemder Wachstums- motoren der Metropolregion entwi- ckeln. Eine Studie der IHK Cottbus sollen nördlich der Hertzallee zwischen dem Bahnhof Zoo und dem TU-Campus vier Hoch- häuser mit Höhen von bis zu 110 Metern entste- hen. Zudem entsteht momentan am Alexander- platz der mit 150 Metern höchste Wohnturm der Stadt. Der „Alexander Berlin’s Capital Tower“ des russischen Investors Monarch wird auf 39 Etagen mehr als 370 Wohnungen, moderne Büros, einen Fitnessbereich und ein Shopping-Center auf vier Untergeschossen bieten. Start des Hochbaus war im Oktober 2021. Zudem plant etwa der US-In- vestor Hines ebenfalls ein 150 Meter hohes Haus an dem Platz vis-à-vis dem Fernsehturm. Berlin wird aber nicht nur weiter in die Höhe wachsen, sondern aus Platzgründen gerade auch Ekkehard Streletzki Eigentümer Estrel Hotel Ein neues Wahr- zeichen im Süden der Stadt soll neben dem Business- und Eventhotel Estrel an der Neuköllner Sonnenallee entstehen: der Estrel Tower. Der 176-Meter-Turm soll unter anderem Hotel- zimmer, Apartments und Co-Working-Flä- chen beherbergen. FOTO: PA/THILO RÜCKEIS TSP SCHWERPUNKT | Wachsende Stadt 22 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 02 | 2022
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