Berliner Wirtschaft Januar/Februar 2023

upgedatet. Dabei standen im Schwerpunkt die Bewertung der bisherigen Arbeit der Berliner Landespolitik in der begonnenen Legislatur und die Frage, welche Prioritätensetzung die Wirt- schaft nun in der Politik sehen will. Begrüßt wurde von den IHK-Vertretern, dass endlich der Bereich Wirtschaftsverkehr im Ber- liner Mobilitätsgesetz angegangen wurde. Von der Idee über das Konzept zum Beschluss und zur Umsetzung führt erfahrungsgemäß ein wei- ter Weg, wobei wir wieder bei der Verwaltung wären. Es fängt schon im Kleinen an, etwa bei der Genehmigung und Einrichtung von Liefer- zonen für die Gewerbetreibenden. Und imGroßen wurde die Agenda des erst im Dezember 2021 gewählten Senats bald durch die Weltpolitik überrannt. Die Megathemen Energie, Klima und Umwelt sind für die Unternehmerin- nen und Unternehmer der Berliner IHK genauso zentral wie für die Gesamtgesellschaft. Energie muss für die Unternehmen sicher und bezahlbar bleiben, vorhandene Maßnahmen zum betrieb- lichen Klimaschutz müssen stärker unterstützt und die erforderliche Infrastruktur für zukünf- tige Bedarfe (Geothermie, Wasserstoff, Abwärme etc.) weiterentwickelt werden, lesen wir in den Wahlprüfsteinen. Nicht zuletzt plädieren die Wirtschaftsvertreter für eine wertegeleitete und an Nachhaltigkeit orientierte Außenwirtschaft der Hauptstadt. ■ IHK-Wahlprüfsteine Weitere Informationen zu den Forderungen der Wirtschaft unter: ihk.de/berlin/wps keit der Berliner Verwaltung war, ist und bleibt die größte Baustelle in Berlin“, so Stietzel. Er bezog sich dabei auf eine aktuelle Umfrage unter den Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem IHK-Ehrenamt, also einem breiten Querschnitt der Berliner Wirtschaft. Verwaltungsmodernisie- rung kammit 64 Prozent auf Platz eins der The- men mit höchster Bedeutung, gefolgt von Fach- kräftesicherung (43 Prozent) und Wohnungsbau (40 Prozent). Wobei die letzten beiden Themen zusammenhängen – der Zuzug von benötigten Arbeitskräften nach Berlin wird durch fehlende Wohnungen ausgebremst. Ideologische Projekte wie die Ausbildungsplatzabgabe der rot-grün- roten Koalition helfen den Firmen keineswegs, unterstrich Jan Eder. Der Wille der Unternehmen, den wachsenden Arbeitskräftebedarf durch Ent- wicklung von Nachwuchskräften zu decken, wird durch die Abgabe nicht gelöst. Hier geht die IHK selbst voran und investiert im Digital Education Lab in zukunftsorientierte Lösungen für die duale Ausbildung (siehe S. 12). Welcher wirtschaftspolitischen Grundpfei- ler es für die reguläre Legislaturperiode von 2021–2026 bedarf, das hat die IHK Berlin über ihreWahlprüfsteine vorgestellt. DieseWahlprüf- steine, die in einemumfangreichen Beteiligungs-, Beratungs- und Abwägungsprozess mit der Ber- liner Wirtschaft erarbeitet und vorgestellt wur- den, wurden nun für die Wiederholungswahl Quick-Check-Fragen Ohne Prosa oder lange Rede, mit Ja oder Nein beantworten die Parteien und Fraktionen aus dem Abgeordnetenhaus folgende Entscheidungsfragen Quick-Check Antworten der Politik auf Fragen der Wirt- schaft unter: ihk.de/ berlin/wps-fragen FRAGEN CDU SPD Linke Grüne FDP AfD Gewerbemieten durch einen Gewerbe­ mietendeckel regulieren? Nein Ja Ja Ja Nein Nein Die A100 weiterbauen? Ja Nein Nein Ja Ja Die Verwaltung durch eine grundlegende Reform des Verhältnisses zwischen Senat und Bezirken modernisieren? Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ausbildungsplatzumlage umsetzen? Nein Ja Ja Ja Nein Nein Zielbild Berlin klimaneutral 2045 vorziehen auf Umsetzung vor 2040? Nein Nein Ja Ja Nein Nein * 16. Bauabschnitt fertigstellen, 17. nicht vorantreiben Berliner Wirtschaft 01-02 | 2023 Wiederholungswahl | 11

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