Berliner Wirtschaft Januar/Februar 2025

Trotz ihrer Erfolgsbilanz drohte der Verbundberatung das Aus. Nun geht die Förderung weiter – und damit ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung von Kerstin Josupeit-Metzner S eit nunmehr elf Jahren sind die Branchenspezialistinnen der Verbundberatung Berlin für Berlins Unternehmen aktiv, um mit ihrem Service und einem großen Netzwerk Verbundausbildung anzuregen und umzusetzen. Bis zum 31.12.2024 gab es zirka 14.050 Kontakte zu Unternehmen, Innungen und Verbänden. Rund 3.600 Ausbildungsverhältnisse wurden seitdem initiiert beziehungsweise begleitet. Nachweislich haben diese Kontakte dazu geführt, dass 430 Unternehmen erstmalig oder nach sehr langem Aussetzen in die Ausbildung oder mit einem neuen Ausbildungsberuf gestartet sind. Diesen Zahlen nach zu urteilen, wissen die Berliner Unternehmen, was sie an dem deutschlandweit einmaligen Angebot haben – genau wie Arbeitgeberverbände und Arbeitnehmervertretungen, Innungen des Handwerks sowie Ausbildungsdienstleister in der Metropolregion Berlin-Brandenburg, schlicht alle also, denen die Sicherung des Fachkräftenachwuchses für den Wirtschaftsstandort am Herzen liegt. Und trotzdem sah es ab Mitte des vergangenen Jahres gar nicht gut aus für das Fortbestehen der Verbundberatung, die von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA) finanziert wird. Wie alle vom Land Berlin geförderten Projekte und Angebote wurde ihre Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit hinterfragt. Die erreichten Ergebnisse lieferten jedoch sehr gute Argumente. Dass zusätzlich Stimmen aus der Wirtschaft laut wurden, die die Bedeutung dieses Unterstützungsangebotes u. a. für das Erreichen des Ziels des Bündnisses für Ausbildung – 2.000 mehr unterschriebene Ausbildungsverhältnisse bis Ende 2025 – hervorhoben, war in seiner Klarheit als wertschätzendes Signal für die Verbundberaterinnen sowie vor allem gegenüber den politischen Entscheidungsträgern enorm wichtig. Schlussendlich ist die Förderung für 2025 zugesagt worden. Bei allem Enthusiasmus bleibt allerdings ein Wermutstropfen. Da das Budget nicht entsprechend den Tarifsteigerungen, zu denen der Träger aber verpflichtet ist, angehoben wurde, steht die Verbundberatung vorerst mit weniger Kapazitäten zur Verfügung. Zu hoffen ist, dass im Verlauf des Jahres diese Gelder ebenfalls freigegeben werden und der Service in gewohntem Umfang angeboten werden kann. Er ist immer kostenfrei und unkompliziert, kann längerfristig geplant oder kurzfristig in Anspruch genommen werden. ■ Vernetzen, um qualifizierten Nachwuchs auszubilden – dafür sorgt engagiert die Verbundberatung Vernetzt zur Ausbildung Informationen zur Verbundberatung verbundberatung-berlin.de marktplatz-verbundausbildung.de Kerstin Josupeit- Metzner, Projektleiterin Verbundberatung Tel.: 030 / 63 41 52-00 josupeit@verbund- beratung-berlin.de ILLUSTRATION: GETTY IMAGES/JORG GREUEL; FOTO: FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG FACHKRÄFTE | Verbundausbildung | 46 Berliner Wirtschaft 01-02 | 2025

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