Berliner Wirtschaft 7-8/2018
NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE 63 BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/18 LINK ZUR GRÜNDERSZENE Der ungekürzte Text ist zu finden unter: www.gruenderszene.de INSTAGRAM FÜR START-UPS E in Instagram-Kanal scheint in- zwischen zur Firmenausstat- tung zu gehören. Selbst der ver- meintlich schwierig zu visualisierende Versicherungskonzern Allianz hat dort 30.000 Abonnenten. Dass Instagram nicht mehr nur Lifestyle-, sondern auch Business-Plattform ist, wundert Sascha Schulz nicht. Er hat die Influencer Marketing Academy gegründet und gibt Kurse zur Nutzung sozialer Medien. Ein eigener Channel auf Instagram gehöre heute sowohl für B2C- als auch für B2B-Unternehmen dazu: „Er ist ei- ne hervorragende Plattform für Mar- kenbildung, Bekanntheit, nicht zu- letzt auch für den persönlichen Aus- tausch mit Kunden und Interessenten“, Wer die App fürs Geschäftliche nutzt, sollte einiges beachten. Sascha Schulz, Gründer der Influencer Marketing Academy, sagt, worauf es ankommt » Von Pauline Schnor Authentizität ist wichtig Ein absolutes No-Go ist Schulz zufolge, Stock- oder Hersteller-Fotos zu verwen- den: „Die sind dann im Zweifel auch auf 1.000 anderen Channels zu finden.“ Dann besser auf Zitatgrafiken zurückgreifen. Beim Zeitpunkt nicht Studien vertrauen Es gibt zahlreiche Studien, die den per- fekten Zeitpunkt für Posts herausge- funden haben wollen. Brauchbar sind die Schulz zufolge nicht – die perfekte Posting-Zeit sei für jeden Kanal unter- schiedlich. Apps wie Crowdfire können helfen, passende Uhrzeiten zu finden. Neues wird mit Reichweite belohnt „Facebook und Instagram belohnen die- jenigen, die als Early Adopters neue Fea- tures nutzen, mit erhöhter Sichtbarkeit“, sagt Schulz. Gründer helfen Gründern Instagram-Pods kommen aus der In- fluencer-Branche, sind aber auch für Start-ups nützlich. Das Prinzip dahin- ter ist einfach: Mehrere Instagramer – in diesem Falle Gründer – schließen sich zusammen und liken und kommentie- ren ihre Beiträge gegenseitig. So steigt die Reichweite der Posts. Instagram nicht überschätzen! „Man kann sich nicht darauf verlassen, wohin sich Netzwerke entwickeln“, gibt Schulz zu bedenken. Der Experte emp- fiehlt insbesondere jungen Start-ups da- her, sich nicht auf die Foto-App zu ver- lassen. Der wichtigste Auftritt sei nach wie vor die Unternehmenswebsite. Re- levanter als jeder Social-Media-Channel sei zudem E-Mail-Marketing. „Eine gut gepflegte E-Mail-Liste sollte für jedes Start-up Vorrang vor Instagram haben.“ so Schulz. Dabei gibt er Gründern den Rat, sich eine genaue Strategie zu über- legen. Start-ups können Instagram et- wa als Feedback-Kanal nutzen, um Pro- duktlaunches anzukündigen oder um Abonnenten zur Newsletter-Anmeldung zu bewegen. Auch die Zielgruppe sollte vorab definiert werden. „Was bringen einem Start-up 144.000 Follower zwi- schen 14 und 18 Jahren, wenn es Alko- hol verkauft?“, sagt Schulz. Auf folgende Punkte kommt es u. a. an: Nicht die Quantität zählt Für Start-ups gelten andere Regeln als für persönliche Blogs. Eine zu hohe Fre- quenz kann Kunden nerven. Ein bis zwei Posts proWoche reichen laut Schulz aus. Beruflich gelten für Instagram andere Regeln als beim privaten Bloggen FOTO: GETTY IMAGES/THOMAS M. BARWICK INC
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