Berliner Wirtschaft 7-8/2018
NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE 61 BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/18 Entsprechend ging es bei den Morning Talks im Juni um Industrie 4.0. Koope- rationspartner war der Company Builder Wattx des Familienunternehmens Viess- mann. Beim gemeinsamen Frühstück konnten sich interessierte Fertigungsbe- triebe selbst ein Bild von neuen Lösungen oder digitalen Innovationen machen und sich zugleich mit Start-ups aus diesem Bereich austauschen und vernetzen. Das kurzweilige Programm des Vor- mittags begann mit einem Impulsvor- trag von Martin Unger, Geschäftsführer Die agile Fertigung wird komplette Produktionsprozesse radikal ändern und vor allem auf kunden- und bedarfsorienter Fertigung basieren. PHILIPP STELZER Leiter von Vertrieb und Marketing bei 3Yourmind nik bis zum Schutz sensibler Daten. Das Start-up Deevio stellte beispielswei- se eine Software für die Qualitätskon- trolle und das Sortieren von Gegenstän- den in der Produktion vor. „Wir nutzen Deep Learning für die Bildklassifizierung in der industriellen Qualitätskontrolle“, so der Deevio-Softwareentwickler Tas- silo Glander. Dagegen bringt die Virte- nio GmbH Sensordaten von schwer er- reichbaren Orten oder mobilen Objekten drahtlos und sicher in die Cloud. „Viele Prozesse in der Logistik sind nicht ver- standen und digital erfasst“, gab Thomas Henn von der Virtenio GmbH während seiner Präsentation zu bedenken. „Des- halb existieren dort noch große Opti- mierungschancen und disruptive Poten- ziale“, so der Co-Gründer des Start-ups. Lösungen im industriellen 3D-Druck Ein weiteres junges Unternehmen beim IHK Morning Talk mit innovativen Lö- sungen im Bereich des industriellen 3D-Drucks war 3Yourmind. „Die agile Fertigung wird komplette Produktions- prozesse radikal ändern und vor allem auf kunden- und bedarfsorientierter Fertigung basieren“, erklärte Philipp Stel- zer, Leiter des Vertriebs und Marketings bei 3Yourmind, in seinemPitch. Das Ber- liner Start-up treibt weltweit mit über 50 Mitarbeitern die Mission voran, den Standard für das Agile Manufacturing in der Industrie 4.0 zu entwickeln. Beim anschließenden Speed Dating knüpften die Teilnehmer des IHK Mor- ning Talks Kontakte und loteten eine mögliche Zusammenarbeit aus. Die nächste Veranstaltung in der Reihe findet am 25. September um neun Uhr in den Sarotti-Höfen statt. Dann stehen digitale Lösungen für den Handel im Mittel- punkt, Veranstaltungspartner wird die Metro AG sein. „Auch im Handel zeigt sich eine hohe Dynamik, beispielsweise durch die Entwicklung von innovativen Lösungen für neue Zahlungsmöglich- keiten und Lieferservices“, so Melina Ha- nisch von der IHK Berlin. „Daher steht die nächste Ausgabe der IHK Morning Talks ganz im Zeichen des Handels.“ START-UP NEWS IOT-HUB Neues Zentrum inder Factory Im Juli wurde im Rahmen der de:hub-Initiative des Bundes- wirtschaftsministeriums der neue IoT Hub in der Factory am Gör- litzer Park eröffnet. Berlin ist de:hub-Standort für FinTech und IoT. Das neue IoT-Zentrum wird durch die Factory Berlin, die Next Big Thing AG, das Fraunhofer Leis- tungszentrum Digitale Vernetzung und Berlin Partner betrieben und dient demAustausch von Start-ups, Forschung und etablierter Wirt- schaft. Das neue Gebäude bietet Co- working-Flächen und viele krea- tive Bereiche. ‹ LZR Der weltweit angesehene Bera- tungs-Think-Tank Startup Genome hat eine Sonderauswertung zum Berliner Start-up-Ökosystem ver- öffentlicht. Darin wird das Berliner Ökosystem mit anderen globalen Hubs verglichen. Weitere Fakten zur Start-up-Szene der Hauptstadt liefert auch der erste Berlin Start- up Monitor des Bundesverbands Deutsche Startups. Demnach be- finden sich etwa 42 Prozent der Arbeitsplätze des deutschen Start- up-Ökosystems in Berlin. ‹ HAN Hub-Vergleich STUDIE Eröffnung des IoT Hub: Sebastian Askar, beim Senat zuständig für Digitales von WATTx, über hybride Systeme und die Einbeziehung von Kundendaten in Industrie-4.0-Lösungen. Anschließend erläuterte Florian Fehr, Kopf des Venture Developments der Viessmann-Gruppe, warum Viessmann einen Inhouse-Com- pany-Builder betreibt, sich also als In- vestor aktiv an der Entstehung von Un- ternehmen beteiligt. Das Unternehmen möchte über neue digitale Produkte das Kerngeschäft erweitern und damit den Mehrwert für Kunden vergrößern. Danach präsentierten sieben Start- ups ihre Innovationen aus dem Bereich der Industrie 4.0, angefangen von künst- licher Intelligenz und Robotern über Objekterkennung und Steuerungstech- FOTO: FACTORY
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