Berliner Wirtschaft 7-8/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 07-08/18 16 TITELTHEMA Abstimmung mit dem Senat und allen Beteiligten zu klären, wer für welche Posten die finanzielle Verantwortung trägt.“ Gleich drei Top-Events der Leichtathletik In diesem Sommer zieht es besonders die Leichtathletik-Fans zu gleich drei Top-Veran- staltungen an die Spree: Leichtathletik-Euro- pameisterschaften, Para Leichtathletik-EM und das 77. Internationale Stadionfest (ISTAF). Bei der Leichtathletik-EM messen sich vom 7. bis 12. Au- gust mehr als 1.600 Athleten aus 50 Ländern in insgesamt 48 Disziplinen. Die Veranstalter erwar- ten mindestens 300.000 verkaufte Tickets. Laut Angaben des Veranstalters lockte die Leichtath- letik EM 2009 rund 750.000 Besucher in die Stadt und schenkten so manchemHotelier eine traum- hafte 100-Prozent-Auslastung. Gastronomie, kul- turelle Einrichtungen und der Einzelhandel pro- fitierten von dem Besucheransturm. Der Kassen- sturz ergab ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt von 110,9 Mio. Euro und 21,6 Mio. Euro zusätzliche Einnahmen für Berlin aus Steuern und Gebühren. Vielfältig, wirtschaftlich ertragreich und vor allem spannend soll es auch in diesem Jahr sein. „Das letzte Mal wird in diesem Jahr der Ber- liner Robert Harting, Deutschlands Ausnah- me-Leichtathlet im Diskuswurf, quasi in seinem Wohnzimmer um eine internationale Medail- le kämpfen“, kündigt Hans-Georg Felder an, der Sprecher von Berlin 2018. Sechs Tage lang gibt es ein abwechslungsreiches Programm im 55.000 Plätze umfassenden Olympiastadion. Erwartet werden unter anderem zwei Speerwurf-Top-Ath- leten: Weltmeister Johannes Vetter und Olympia- sieger Thomas Röhler. Mit dabei ist auch der amtie- rende Europameister im Kugelstoßen. David Storl tritt an, um seinen vierten Titel in Folge zu holen. „Neben den Wettkämpfen im Stadion gibt es die Europäische Meile auf dem Breitscheidplatz. Wirwollen die Europameisterschaft aus dem Sta- dion in die CityWest tragen“, so Felder. „Für über 3.000 Menschen entsteht dort eine Tribüne, und die Budapester Straße wird überbaut. Hier erfol- gen die Start- und Zieleinläufe der Geher- und Marathonwettbewerbe bei den Frauen und Män- nern. Neben der täglichen Medaillenvergabe bie- ten wir den Gästen Public Viewing, unterhalten das Publikum mit Live-Show-Acts und holen Top-Athleten zu Interviews auf die Bühne.“ Nach dem Anschlag im Dezember 2016 am Breitscheidplatz wurde diskutiert, ob die Veran- FOTO: RICARDA SPIEGEL Ohne Breitensport keine Spitzenleistungen Win-win-Situation: Sportliche Großereignisse setzen auf das Interesse einer breiten Öffentlichkeit – und Top-Mannschaften brauchen stetig Nachwuchs Rund 2.000 Vereine sind unter dem Dach des Landessportbunds orga- nisiert. Laut Senatsver- waltung für Inneres und Sport haben sie insge- samt mehr als 640.000 Mitglieder. Jeder sechste Einwoh- ner ist demnach in einem Verein. Die gleiche An- zahl an Einwohnern treibt Sport ohne Bindung an einen Club. Fußball ist unbestritten die beliebteste Sportart Berlins, gefolgt von Turn- sport, Schwimmen und Radfahren. Der Berliner Fußballverband ist der größte Einzelsportver- band der Hauptstadt, ge- folgt vom Turn- und Frei- zeitsportbund. Als Hochburg des Was- sersports gilt Berlin und das brandenburgische Umland: Rund 100 Se- gel-, 60 Ruder- und 54 Kanuvereine mit etwa 30.000 Mitgliedern sind auf über 3.000 Seen und 35.000 Fließgewässern der Region aktiv. Rund 12,4 Prozent des Stadtgebiets sind laut Angaben des Grünflä- cheninformationssys- tems (GRIS) grün. Da- zu kommen 18 Prozent Wald- und 6,7 Prozent Wasserfläche – ideale Voraussetzungen für vie- le Freizeitsportler. Es gibt kaum eine Sport- art, die man in Berlin nicht ausüben kann. Ob Läufer, Skater, Parcourer oder Beachvolleyballer: In Berlin kommt jeder auf seine Kosten. Neue Trends gibt es auch, zum Beispiel Boul- dern oder Paddelyoga.

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