Berliner Wirtschaft 6/2018

dener Maßnahmen wiederherzustellen. Der Vorteil: Nach dem Schwammstadt- prinzip wird Regenwasser aufgenom- men und bei Bedarf, beispielsweise bei Hitze, wieder abgegeben. Das Regenwas- ser wird in Versickerungsmulden und Grünflächen gespeichert und dient so- mit als Kühlanlage. Aber auch Lebensräume und Biotope werden geschaf- fen, wodurch sich die bi- ologische Vielfalt erhöht. Die Gewässer werden ge- schützt und die Kanalisati- onssysteme und Kläranla- gen entlastet. Nicht zuletzt gewährleistet eine dezen- trale Regenwasserbewirt- schaftung auch eine Verbesserung des Stadtklimas, wie etwa mit einer Kühlung durch die Verdunstung des Regenwas- sers auf Gründächern. ImZuge der Berli- ner Regenwasserbewirtschaftung sollen daher sowohl Berliner Bauherren, Stadt- planer und Architekten als auch Grund- stücksbesitzer die Möglichkeit haben, das Regenwasser vor Ort einzusetzen und zu nutzen. Vernetzung der Akteure Die neu eröffnete Regenwasseragentur ist bei den Berliner Wasserbetrieben an- gesiedelt und unterliegt dem Themen- gebiet Abwasser. Sie ist als unabhängi- ge und neutrale Informationsplattform zu betrachten und ist laut Abgeordne- tenhaus ein gemeinsames Projekt der Wasserbetriebe und des Senats. Die Re- genwasseragentur, die derzeit aus ei- nem dreiköpfigen Team besteht, wird von der Umweltingenieu- rin Dr. Darla Nickel geleitet und verfügt über ein Jah- resbudget von 600.000 Eu- ro für Personal- und Sach- kosten. Das Know-how der Agentur soll auch dafür genutzt werden, die de- zentrale Regenwasser- bewirtschaftung und de- ren Vorteile zu vermarkten. Sie wird im Laufe der Zeit eine Informations- plattform schaffen, bei der sich die Schlüsselakteure vernetzen können, Erfahrungswerte ausgetauscht und Vorgehensweisen, Strategien und Sen- sibilisierungsmaßnahmen vorgestellt werden können. Darüber hinaus wird die Agentur einen Überblick über die Akteure und Fachkräfte verschaffen, die die Maß- nahmen zur Umsetzung der Regenwas- serbewirtschaftung bereits als Dienst- leistung anbieten. Bei Veranstaltungen, offenen Foren und Werkstattreihen sol- 1 % weniger Regenwasser soll jährlich ins Abwasser gelangen – das ist das Ziel der Regenwasseragentur len die verschiedenen Akteure zusam- mengebracht und die unterschiedlichen Maßnahmen zur dezentralen Regenwas- serbewirtschaftung vorgestellt werden. Flexibilität und Vielfalt der Möglich- keiten sind hier die ausschlaggebenden Faktoren, denn es geht um die Machbar- keit, die jeder Akteur für sich entdecken kann. „Es steht eine breite Palette tech- nischer, stadtgestalterischer und mitei- nander kombinierbarer Maßnahmen zur Verfügung“, betont Dr. Darla Nickel. Imagestärkung für Unternehmen Unternehmen sollen ihre Potenziale entdecken und die Möglichkeit erhalten, das Regenwasser in ihrem verfügbaren Rahmen aus infrastruktureller und fi- nanzieller Sicht zielorientiert zu bewirt- schaften. Gleichzeitig können sie einen positiven Beitrag für die Freiraumquali- tät der Stadt leisten. Nicht zuletzt können Unternehmen mit der Nutzung des Re- genwassers und der damit verbundenen Förderung von Grünflächen auch von ei- ner Imagestärkung profitieren. Die dezentrale Regenwasserbewirt- schaftung bietet vielerlei Vorteile für Ber- lin, den Klimaschutz und auch für die Unternehmen; daher sind alle gefragt, das Regenwasser effektiv zu nutzen, um Grünflächen zu schaffen – und aus Re- gen Grün zu machen. Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig. Bauen mit System GOLDBECK Nordost GmbH, Niederlassung Berlin-Brandenburg Seestraße 35, 14974 Ludwigsfelde Tel. +49 3378 8653-0, berlin-brandenburg@goldbeck.de konzipieren bauen betreuen www.goldbeck.de

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