Berliner Wirtschaft 12/2020

Trotz krisenbedingtem Rückgang der Fahrgastzahlen bietet die Deutsche Bahn mehr Verbindungen auf wichtigen Strecken an. Berlin profitiert besonders Fahrpläne auf Vordermann M it demFahrplanwechsel zum 13. Dezem- ber 2020 will die DB Fernverkehr mehr Reisende von den Vorteilen auf der Schiene überzeugen. Aktuell sind coro- nabedingt deutlich weniger Reisende in Fern- zügen unterwegs und daher viele Sitzplätze frei. Trotzdemwerden viele zusätzliche Verbindungen z. B. nach Hamburg, Bonn, München und Polen angeboten. Das schafft Sicherheit und Komfort. Weil gute Bahnverbindungen ein klarer Standortvorteil und zugleich klimafreundlich sind, streitet die IHK Berlin hartnäckig und auf allen Ebenen für deren Ausbau. Inzwischen set- zen auch beruflich Reisende zunehmend auf Schienenverkehr statt auf Kurzstreckenflüge. Die Bahn treibt diesen Trend mit Verbesserungen des Angebots. Das gemeinsame Ziel heißt Deutsch- landtakt – das steht für optimal vernetzten Bahn- verkehr im ganzen Land und wurde vom Bun- desverkehrsministerium initiiert. Ein wichtiger Schritt dahin startet im Dezember, und Berlin profitiert besonders: „Wir starten zwischen Ham- burg und Berlin erstmals einen Halbstundentakt und geben unseren Kunden damit einen Vorge- schmack auf den Deutschlandtakt“, so DB-Fern- verkehrschef Michael Peterson bei der Vorstel- lung des neuen Jahresfahrplans. Bis zu 60 Züge pro Tag verbinden künftig die beiden Metropolen. Stündlich fahren ICE-Züge mit einer Fahrzeit von 1:45 Stunden, dazwischen IC-Züge mit Halt auch in Wittenberge, Ludwigs- lust und Büchen sowie neu weitere ICE-Züge mit einer Fahrzeit von rund zwei Stunden. Damit steigt die Anzahl der Fahrten um rund 25 Pro- zent, 6.000 zusätzliche Sitzplätze stehen bereit. Lediglich im Herbst 2021 bestehen wegen Stre- ckensanierungen vorübergehend weniger Fahr- ten und längere Reisezeiten. Zwischen Berlin und Bonn fahren künftig sieben statt bislang zwei umsteigefreie ICEs am Tag – zwanzig Minuten schneller als bisher mit Umstieg. Nach NRW fahren dabei zunehmend auch die ganz neuen ICE-4-Züge mit über 17 Prozent mehr Sitzplätzen als die zurzeit auf der Strecke eingesetzten ICE 2. „Zum 13. Dezember bringen wir mehr Angebot, Komfort und mehr Sitzplätze in neuen Zügen auf die Schiene als je zuvor“, betont Peterson. Für Geschäftspartner aus Frankfurt gibt es künftig auch freitags den frühen Sprinter nach Berlin (Ankunft 9.54 Uhr). Reisende nach Mün- chen erreichen neuerdings auch sonntags mit dem ICE-Sprinter (Abfahrt um 6 Uhr) die bayerische Landeshauptstadt schon um 10 Uhr. Und als Bon- bon fürWintersportler fährt vom26. Dezember bis zum20. März samstags ein direkter ICE von Berlin z.B. nach Jenbach, Innsbruck, Ötztal und Landeck. Ganz besonders freut die IHK Berlin, dass zusätzlich Reisen nach Polen bequemer wer- den. So fährt auch tagsüber ein EC bequem und direkt nach Zielona Góra, Wrocław, Opole, Kato- wice und Kraków. bw FOTOS: GETTY IMGAES/INA FASSBENDER, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG 60 Züge pro Tag verbinden künftig Berlin und Ham- burg. Damit steigt die Anzahl der Fahrten um rund 25 Prozent. Sicher durch die Corona-Krise: mit Hygiene im Cockpit und weniger Gedrängel in Zügen durch verkürzte Takte Dr.-Ing. Lutz Kaden, IHK-Experte für Mobilität Tel.: 030 / 315 10-415 lutz.kaden@berlin.ihk.de 38 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2020 BRANCHEN | Mobilität

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