Berliner Wirtschaft 12/2019
Nach der Theorie nun die Praxis: Wer bereits erste Ideen zur Anwendung der neuen Technolgie hat, sollte die Potenziale der Berliner Hochschul- und Forschungslandschaft nutzen. Interessierten Unternehmen stehen an den Hochschulen Ansprechpartner zur Verfügung Mögliche Partner für Kooperationen A n den Berliner Hochschulen spielt LoRaWAN eine bedeutende Rolle. Besonders attraktiv an der Übertra- gungstechnologie ist, dass offene Netze wie The Things Network (TTN) es erlauben, Sensordaten kostenfrei und unkompliziert über große Reichweiten zu übertragen. So befindet sich beispielsweise auf demDach der Hochschule für Technik undWirtschaft Berlin (HTW) ein LoRaWAN-Gateway, das bei TTN registriert ist und einen Umkreis von mehre- ren Kilometern imSüdosten der Stadt abdeckt. Lösungen für reale Problemstellungen An der HTW Berlin lehrt und forscht Prof. Dr. Olga Willner mit ihrer Professur für Wirt- schaftsinformatik mit Schwerpunkt Intelli- gente Systeme im Bereich LoRaWAN. Sie ist Mitglied der Expertengruppe IoT zumDigital- gipfel und unterstützt als eine der Mitgründe- rinnen der TTN-Berlin-Community aktiv die Verbreitung des Funkstandards LoRaWAN in der Region. In ihren Lehrveranstaltungen arbeiten die Studierenden an der Lösung realer Problem- stellungen aus Wirtschaft und Gesellschaft. So wurde etwa imRahmen eines Projekts der Prototyp eines intelligenten Erste-Hilfe-Kof- fers umgesetzt, der fehlende Medikamente oder Instrumente erkennt und über LoRaWAN meldet. Außerdem hat Prof. Willner kürzlich in Kooperation mit dem CityLAB Berlin eine Summer School zum Thema „Data-driven Urban Innovation“ durchgeführt, in der von Studierenden in interdisziplinären Teams Data-Science- und IoT-Prototypen entwi- ckelt wurden, darunter eine Anwendung, die Radfahrer mittels Objekterkennung in Echt- zeit vor Gefahren warnt. Der Prototyp wird gegenwärtig im CityLAB Berlin ausgestellt. (citylab-berlin.org/) Projektemit der BeuthHochschule für Technik Auch die Beuth Hochschule für Technik beschäftigt sichmit Anwendungen und Lösun- gen rund um LoRaWAN. Die Hochschule betreibt dabei ein eigenes LoRaWAN-Gate- way. Vom dortigen (Hoch-) Haus am Grashof können Signale aus bis zu zehn Kilometern Entfernung empfangenwerden. In verschiede- nen Bereichen der Hochschule werden seit 2017 Netzwerk-Anwendungen imHintergrund und energiesparende Sensorenmit LoRaWAN-Ver- bindung untersucht und weiterentwickelt. Laboringenieur Tasso Mulzer hat sich 2018 gemeinsam mit der Technologiestiftung Ber- lin für die Installation des LoRaWAN-Gate- ways eingesetzt, damit Studierende in ihren Projekten verschiedenste Sensor-Knoten ent- werfen können. Er und seine Kollegen wün- schen sich viele Anwender/-innen aus ande- ren Bereichen innerhalb und außerhalb der Hochschule. Eine Gruppe Studierender der technischen Informatik hat beispielsweise in einem Citizen-Science-Projekt mit der Tech- nologiestiftung untersucht, wie sich von Bür- gern erhobene Messdaten mittels LoRaWAN übermitteln lassen. (technologiestiftung-ber- lin.de/iot-in-der-praxis) Weitere Anwendungsfelder sind zum Beispiel die Untersuchung von Reichweiten, Anwendungen in der Gebäudeautomatisie- rung, die Entwicklung von Backend-Applika- tionen oder Geschäftsmodelle in einem com- munity-basierten IoT-Netzwerk. Für Projekt- ideen und weitere Informationen steht die Beuth Hochschule zur Verfügung. bw Vanessa Grühser, IHK-Bereich Fachkräfte & Innovation Tel.: 030 / 315 10-459 vanessa.gruehser@ berlin.ihk.de IoT-Infrastruktur IHK-Positionspapier unter: ihk-berlin.de/iotinfra- struktur Prof. Dr. Olga Willner HTW Berlin: Olga.Willner@ htw-berlin.de Tasso Mulzer Beuth Hochschule für Technik Berlin Tasso.Mulzer@ beuth-hochschule.de Tel.: 030 / 4504-2387 56 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2019 SERVICE | Digitalisierung
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