Berliner Wirtschaft 12/2019

Unternehmen, die für eine bessere Gender-Balance sorgen, werden vom Land Berlin finanziell gefördert. Die Verbundberatung unterstützt Betriebe dabei, die Voraussetzungen zu erfüllen von Adina Engelhardt Mehr Frauen in die Technik-Jobs! D er Anteil an Frauen in den dualen Aus- bildungsberufen ist bekanntermaßen in den Bereichen IT, Handwerk, Naturwis- senschaften und Technik sehr gering. Laut Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) fal- len auch IHK-Berufe, z.B. Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice, Berufskraft- fahrerin oder auch IT-System-Elektronikerin, in diese Kategorie. Vorurteile wirken leider häufig noch auf die jungen Menschen ein, sowohl aus dem sozialen Umfeld als auch firmenseitig. Initiativenwie Girls’ Day, girlsatec, Klischeefrei oder „Komm, mach MINT“ setzten sich dafür ein, jungen Frauen technische Berufe näherzubringen. Zudemwäh- len immer mehr Unternehmen ihre zukünftigen Azubis möglichst genderneutral nach Neigung und Fähigkeiten aus. Sie werden dafür in zwei- erlei Hinsicht belohnt – mit einem ausgewoge- neren Fachkräftepotenzial und einer möglichen finanziellen Anerkennung durch das Land Berlin. Die Berechnung förderfähiger Ausbildungs- berufe erfolgt jeweils zum Jahresende und basiert auf dem Anteil von jungen Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen in dem jewei- ligen Beruf. Liegt die Quote unter 20 Prozent, kann diese Förderung vom Land Berlin bean- tragt werden. Natürlich gibt es auch bei diesen Ausbildungszahlen Schwankungen, so dass Aus- bildungsberufe in demeinen Jahr förderfähig sind und im nächsten nicht. Daher sollten sich Unter- nehmen hier unbedingt jährlich informieren. Also weg mit dem Vorurteil und her mit der Förderung! Wichtig ist für die Unternehmen, keine Zeit zu verschwenden, denn die Antrag- stellung muss bis spätestens sechs Monate nach Ausbildungsbeginn erfolgen. Unterstützung gibt es bei den Mitarbeiterin- nen des Projektes „Verbundberatung“, das aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit geför- dert wird. Träger des Projektes ist der Verein zur Förderung der beruflichen Bildung Berlin (vfbb), dessen Mitglieder die IHK Berlin, die Handwerks- kammer Berlin, der Verband der Freien Berufe in Berlin (VfB) sowie die Vereinigung der Unter- nehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) sind. ■ Informationen zur Verbundberatung verbundberatung- berlin.de marktplatz-verbund- ausbildung.de Frauen und Technik: passt! Betriebe können ihr Gender-Engagement fördern lassen Kerstin Josupeit, Projektleiterin Verbundberatung Tel.: 030 / 63 41 52-00 josupeit@verbund- beratung-berlin.de FOTOS: KONSTANTIN GASTMANN, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG FACHKRÄFTE | Verbundberatung 50 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2019

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