Berliner Wirtschaft 12/2019

erlaubt. Die Leute sollen sich vernetzen – beim Essen, bei Veranstaltungen und gemeinsamen Forschungsprojekten“, unterstreicht Teichmann. Elf Jahre nach dem Start exportiert die Euref AG jetzt erstmals ihr erfolgreiches Projekt. Anfang Oktober unterzeichnete Euref-Chef Müller einen Vertrag für einen zweiten Campus mit einer Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens. In Adlershof ist noch Platz für neue Ideen Während der Euref-Campus in Berlin ausge- bucht ist, haben die Adlershofer noch Spiel. 60 von 420 Hektar sind noch frei, hinzu kommt ein angrenzendes 45 Hektar großes Areal auf dem 1998 geschlossenen Verschiebebahnhof Schö- neweide – genug Platz für Newcomer aus Tech- nologiefeldern wie Photonik und Optik, erneu- erbare Energien, Mikrosysteme, IT, Medien und Biotechnologie. „Die Zukunftsorte sind jeweils auf bestimmte Technologiefelder spezialisiert“, sagt Wista-Kommunikationschef Strunk, dessen Unternehmen imAuftrag des Senats sicherstellen soll, dass sich die Stand- orte untereinander ver- netzen und kooperieren. Auf Wunsch des Bezirks Marzahn-Hellersdorf soll die Wista jetzt zudem den 90 Hektar großen Clean Tech Business Park als einen Standort für Unternehmen etwa aus den Bereichen umwelt- freundliche Energien, nachhaltige Wasserwirt- schaft und Grüne Chemie vermarkten. In Dahlem schließlich errichtet die Wista von 2020 an unweit der Freien Universität das Technologie- und Grün- dungszentrum Fubic auf dem Gelände eines ehe- maligen US-Militärkran- kenhauses. Auf dem fünf Hektar großen Areal will man sich unter anderem auf Medizintechnik und Life Scienes konzentrie- ren. Vor zu großem Opti- mismus warnt das DIW allerdings auch. „Von einer wahren Renaissance der Stadt als Industriestandort oder Industrie als neuemWachstumsmotor für die Städte kann aber noch nicht die Rede sein“, sagt Martin Gor- nig, „Dafür müssen erstens aus neu gegründe- ten Betrieben schnell wachsende Unterneh- men werden, zweitens müssen die bestehenden Industrieunternehmen in den Städten die digi- tale Transformation erfolgreich meistern.“ Wie diese dafür gewappnet sind, haben Gornig und Ralf Löckener von Sustain Consult am Beispiel Berlin untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass es in Berlin bei den Industriebetrieben einen großen Anpassungsbe- darf gibt. Zwar spielt bei 74 Prozent der Befragten das Thema „Industrie 4.0“ im Unternehmen eine Rolle, aber 47 Prozent sagen, es mangele an exter- ner Unterstützung, umdie Herausforderungen zu meistern. „Insbesondere vielen kleinen undmitt- leren Industrieunternehmen gelingt es bisher zu wenig, sich das innovationsfördernde Umfeld Ber- lins zunutze zu machen“, so Löckener. Karin Teichmann Vorstandsmitglied Euref AG 2017 wechselte Karin Teichmann vom Wirtschaftsförderer Berlin Partner zur Euref AG. Seit knapp einem Jahr sitzt sie im Vorstand des Unternehmens mit 70 Mitarbeitern. 2019 wurde sie auch in die Liste der 100 Führungsfrauen in der Mobilitätsbranche gewählt. Teslas Pläne für Berlin und Brandenburg „Eine großartige Nachricht für die Hauptstadtregion“, nannte IHK-Präsidentin Dr. Beatrice Kramm die Ansiedlungspläne von Tesla-Chef Elon Musk (Foto). Produktion in Brandenburg, Entwicklung in Berlin: Dafür brauche Tesla nun die Unterstützung von Politik und Verwaltung. Das Vorhaben zeige deutlich, „wie wichtig ein effektives gemeinsames Metropolregion- Management durch Berlin und Brandenburg ist“, so Kramm weiter. » 25 IHK BERLIN  |  BERLINER WIRTSCHAFT 12 | 2019 SCHWERPUNKT | Industrie

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