Berliner Wirtschaft 12/2018

NEUE UNTERNEHMEN & MÄRKTE 59 BERLINER WIRTSCHAFT 12/18 Dr. Per Leßmann, Chefjurist und Gesell- schafter des Unternehmens, die dieses Projekt mit ihrer Begeisterung für digi- tale Lösungen entwickelt und umgesetzt haben. Ihr Ziel war es, das Prozessma- nagement rund um Verwaltung, Bewirt- schaftung und Vermietung smart zu ge- stalten. Hinzu kam, dass es für ihr Unter- nehmen mit Sitz in Berlin und Hamburg möglichst auch eine auf die Ferne funk- tionierende Lösung sein sollte. Am Anfang stand ein Berg von Fra- gen: Wie können Besichtigungen mög- lich gemacht werden, ohne selbst vor Ort Wir wünschen uns, dass das Haus und die Anwendung, die wir dafür entwickelt haben, einen Innovationsschub für die gesamte Immobilienbranche bedeuten. TOM LEPPIN Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Carnaby Capital GmbH tion mit Klingelanlage. Und immer ver- bunden mit der Frage: Gibt es da nicht irgendwas Digitales? Es zeigte sich, dass zwar Teillösungen möglich waren, aber keine dieser Einzellösungen zufrieden- stellend überzeugen konnte: sich näm- lich samt Hardware zu einer voll umfas- senden Anwendung bündeln zu lassen. Obwohl eigentlich aus der Bauprojekt- entwicklung kommend, entschloss sich das Projektteam umTom Leppin darauf- hin, ein eigenes System zu entwickeln, das alle notwendigen Funktionen zur Steuerung und Verwaltung der Immo- bilie und der Mietverhältnisse in einer Anwendung und mit unterschiedlicher Hardware ermöglicht. Gemeinsames Portal für alle Letztlich konnten die anfänglichen Ideen für das digitale Studentenwohnheimüber eine eigens entwickelte Software namens REOS – Real Estate Operating System – realisiert werden. Mieter, Hausverwalter und Gebäudetechnik sind über ein ge- meinsames Verwalter- und Mieterpor- tal mit integrierter App verbunden. Pro- bleme wie z. B. ein Heizungsausfall oder ein Wasserrohrbruch werden sofort er- kannt. Ob der Schaden bereits gemeldet wurde, erfahren die Bewohner zeitgleich mit einem Blick auf ihr Smartphone. Zur digitalen Infrastruktur des Hauses ge- hören neben digitalen Messzählern u. a. auch eine digitale Paketstation sowie Klingel- und Schließanlage. Und selbst die virtuelle Begehung der Wohnein- heiten ist möglich. „Wir wünschen uns, dass das Haus und die Anwendung, die wir dafür entwickelt haben, einen Inno- vationsschub für die gesamte Immobili- enbranche bedeuten“, sagt Tom Leppin. Seit Oktober können bis zu 172 Stu- dierende, Auszubildende und Berufsan- fänger die 54 Gemeinschaftsapartments imCarnaby Living House Berlin beziehen und die smarten Vorteile ihres digitalen Wohnheims nutzen. Für die Projekt- entwickler der Carnaby Capital GmbH ein wichtiger Meilenstein auf ihremWeg zu weiteren innovativen Bauprojekten mit digitalen Schwerpunkten. START-UP NEWS EDEKA FoodTech CampusMoabit Am 1. November hat Edeka den neuen Food Tech Campus in Mo- abit eröffnet. Neben dem Cowor- king-Space mit 130 Arbeitsplät- zen stehen auch ein Küchenstudio sowie eine Eventfläche zur Verfü- gung. Hier können Start-ups ih- re Produkte und Services bis hin zur Marktreife entwickeln, sich mit anderen austauschen und verschie- dene Unterstützungsangebote nut- zen. Interessierte können sich ab sofort um eine Mitgliedschaft be- werben. ‹ HAN Die Große Koalition hat ein Gesetz beschlossen, dass die Mindestbe- messungsgrundlage bei der Kran- kenversicherung für Selbstständi- ge deutlich sinken lässt. Somit wird das bislang gültige fiktive Min- desteinkommen von 2284 Euro ab 2019 auf 1038,33 Euro imMonat ge- senkt. Damit gilt für Selbstständige die gleiche Grenze wie für alle an- deren freiwillig Versicherten. Da- durch sinkt der Mindestbeitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung von 423 Euro auf 188 Euro. ‹ HAN Beitrag sinkt KRANKENVERSICHERUNG Edeka bietet Raum für Food-Start-ups zu sein? Wie kann eine Schlüsselüber- gabe aus der Ferne organisiert werden? Welche Möglichkeiten gibt es, um Be- triebs- und Nebenkostenabrechnungen bei wechselnden Mietverhältnissen ein- fach zu gestalten? Und grundsätzlich: Wie lässt sich die Kommunikation zwi- schen Mieter und Vermieter – etwa beim Schadensmanagement – verbessern? Nach intensiver Marktrecherche wurde klar, dass es derartige Lösungen noch gar nicht gab. So wurde beispiels- weise auf der Suche nach Hardware- komponenten mit den unterschiedlichs- ten Herstellern gesprochen – angefangen beim Wasserzähler bis hin zur Paketsta- FOTO: EDEKA

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