Berliner Wirtschaft 12/2018
BERLINER WIRTSCHAFT 12/18 28 IHK AKTUELL & SERVICE Auch Fach- und Führungskräfte schätzen flexible und individuelle Arbeitsmodelle – beim Impulstag zur Kampagne „Gleichstellung gewinnt“ ging es um Lösungen für den Mittelstand » Von Julian Evans Arbeitsbedingungen müssen stimmen D er starre „Acht-Stunden- Job“ ist auf dem Rückzug: Teilzeit, Jobsharing, Home- office – für viele Fach- und Führungskräfte sind flexible Arbeitsmo- delle attraktiv. Auch wollen immer mehr Unternehmen die Flexibilität und Eigen- verantwortlichkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern, insgesamt je- doch sind örtlich und zeitlich flexible Ar- beitsmodelle noch zu wenig verbreitet. Genau darum ging es beim ersten Im- pulstag für die Praxis, der im Rahmen der dreijährigen Kampagne „Gleichstel- lung gewinnt – Kulturwandel in Un- ternehmen“ Anfang November in der Handwerkskammer Berlin stattfand. Auf dem Eröffnungspodium waren sich Barbara König, Staatssekretärin für Berichtspflichten und starre Arbeits- zeitregelungen sind aus Sicht der Berli- ner Wirtschaft in jedem Fall keine pro- baten Mittel moderner Personalpolitik. Mit einem passgenauen Angebot an ihre Fachkräfte, Beruf und Privates „unter ei- nen Hut“ zu bekommen, können Unter- nehmen motivierte, zuverlässige und zu- friedene Mitarbeiter gewinnen. Lösungen für den Mittelstand Wie das in der Praxis auch von kleinen und mittelständischen Betrieben umge- setzt werden kann, wurde anschließend – gemeinsam mit dem Fraunhofer Cen- ter for Responsible Research and Innova- tion – inWorkshops, interaktivenVorträ- gen und Themenkreisen von den gut 60 teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmern diskutiert. Die Ergebnisse aus den Workshops untermauern das, was auf dem Podium gesagt wurde: Füh- rungstandems, eine Betriebskita zusam- men mit anderen Firmen oder Home- office-Regelungen können eine Lösung sein – jede Situationmuss individuell be- trachtet werden. Gemeinsammit der Senatorin für Ge- sundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kolat, und in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Berlin wird die IHK Berlin in den kommenden beiden Jahren weitereAspekte der Gleichstellungspolitk beleuchten und dabei mit zahlreichen In- formationsangeboten und Aktionen ver- suchen, die Berliner Wirtschaft für einen Kulturwandel zu begeistern und sie bei der Umsetzung aktiv zu unterstützen. In Gesprächskreisen ging es um die Frage, wie der Mittelstand flexible Arbeitsmodelle umsetzen kann Gleichstellung, Jörg Nolte, Geschäftsfüh- rer Politik der IHK Berlin, und Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer der Hand- werkskammer Berlin, darin einig, dass flexible Arbeitszeitmodelle heutzutage ein unverzichtbarer Baustein für Unter- nehmen sind. So können die Beschäf- tigen motiviert und stärker an das Un- ternehmen gebunden werden. Gleichstellung in Führungsetagen Auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie die Gleichstellung von FrauenundMännernsollten inFührungs- etagen gefördert werden. So könnten die vorhandenen Potenziale besser erschlos- sen werden. Immer mehr Fachkräfte fragen schon bei der Bewerbung nach flexiblen Arbeitszeitmodellen. Quoten, GLEICHSTELLUNGSKAMPAGNE Weitere Informationen bekommen interessierte Unternehmen online auf: berlin.gleichstellung-gewinnt.de FOTO: KIRCHERPHOTO
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