Berliner Wirtschaft 12/2018
BERLINER WIRTSCHAFT 12/18 16 TITELTHEMA FOTO: AMIN AKTHAR Andreas Boehlke Lichtdesign GmbH Andreas Boehlke, Geschäftsführer Der Lichtdesigner lässt die Hauptstadt erstrahlen – etwa zu Weihnachten an Boulevards und auf Märkten oder auch im Botanischen Garten beim „Christmas Garden“. Er bespielt das Lichterfest „Berlin leuchtet“ und hat auch das „Festival of Lights“ in Berlin aus der Taufe gehoben. ßere Besucherrückgänge verbuchten in der Folge aber weder dieser Standort noch andere wie der Gendarmenmarkt. Für Zoff sorgte allerdings die Frage, wer für die Kosten aufkommen solle, umdie Märkte fortan besser vor Anschlägen zu schützen. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf et- wa fand, der Betreiber sei zuständig. Tommy Erbe hingegen, Veranstalter des Marktes vor dem Char- lottenburger Schloss, sah sich keineswegs in der Pflicht. Zuständig sei das Bezirksamt. Vor Gericht bekam er 2017 recht. Für die Sicherung des Areals um die Gedächt- niskirche hatte der Regierende Bürgermeister Be- treiber Roden im vergangenen Jahr eine Unter- stützung von 100.000 Euro zugesagt. In diesem Jahr verstärkt Berlin noch einmal den Schutz mit schweren Metallpollern, sandsackgefüllten Stahl- gitterkörben und Stahlsockeln mit Beton. 2,5 Mio. Euro haben die Absperrungen gekostet, das Geld kommt aus dem Landeshaushalt. Sicher und sauber müssen die Weihnachts- märkte sein, abwechslungsreich und attraktiv, be- zahlbar - und beschaulich. In den letzten Monaten des Jahres ist deshalbAndreas Boehlke ein gefragter Mann. Der gelernte Elektroinstallateur kümmert sich um die Weihnachtsbeleuchtung von zwölf Berliner Straßenzügen, darunter Ku’damm und Unter den Linden. Das Europa-Center verpackt er mit einer strahlend roten Schleife. Das „Festival of Lights“ gründete er mit, steht heute hinter „Ber- lin leuchtet“ und lässt beim „Christmas Garden“ im Botanischen Garten zum dritten Mal die Win- terlandschaft funkeln. „Seit vergangenem Jahr ge- hen bei den singenden Bäumen Musik und Farbe immer neue Verbindungen ein“, sagt der Beleuch- tungsprofi. Kamen zur Premiere mehr als 120.000 Besucher, waren es 2017 bereits gut 145.000. Mit der Andreas Boehlke Lichtdesign GmbH arbeiten auch die Marktbetreiber Roden und Russ zusam- men. Die Beleuchtung ist für Boehlke einwichtiger Werbefaktor für Berlin. Adventliche Hop-on-Hop- off-Touren zu den schönstenWeihnachtsmärkten der Stadt etwa seien nicht zuletzt wegen der ma- lerischen Illumination so beliebt. Wenn sie einen Wunsch zum Fest frei hätten, müssten Michael Roden und Helmut Russ nicht lange überlegen. Um noch mehr Besucher in die Stadt zu locken, sollten die Geschäfte nicht nur an zwei, sondern an allen vier Adventssonntagen öff- nen dürfen. In diesem Jahr wäre die große Lösung ganz besonderswillkommen. Denn schon der spä- te Totensonntag hat Verkaufstage gekostet. deshalb alle Marktmacher im Blick. Als wesentli- ches Erfolgskriterium nennt Gellesch zudem Zu- verlässigkeit. „Der Kunde will gern auf seine be- vorzugten Stände treffen.“ Schönwetterhändlermit Tagesticket sind den Organisatoren ein Dorn im Auge. Und aus der Reihe sollte auch niemand tan- zen. Gibt der Betreiber an einemStandortwie dem Tierpark Lichtenberg rot-weiße Schirme vor, dann sind grüne oder gelbe eben tabu. Läuft es gut wie imWedding, liegt es nahe, sich zu vergrößern. Doch das gelingt den wenigsten Veranstaltern. Eher ist das Gegenteil der Fall. Mal raubt der Bau neuer Parkplätze Fläche, mal sind es erhöhte Sicherheitsauflagen wie am Breitscheid- platz. „Der Schutz der Menschen geht vor“, findet Schausteller Roden. 2016waren bei einem islamis- tischen Terroranschlag auf „seinen“ Weihnachts- markt zwölf Menschen gestorben. Aus Respekt vor den Opfern schlossen die Stände einen Tag. Grö-
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