Berliner Wirtschaft 12/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 12/18 12 TITELTHEMA FOTO: CHRISTIAN KIELMANN Stadt mit der höchsten Anzahl von Weihnachts- märkten in Deutschland“, sagt Christian Tänzler, Sprecher der Berlin Tourismus & Kongress GmbH (visitBerlin), der von „mehr als 60Märkten“ spricht. Besonders sei aber nicht nur die Quantität, sondern auch die Vielfalt. Das habe keine andere Stadt zu bieten. Cool geht es zum Beispiel beim Holy Shit Shopping in der Berliner Arena zu, idyllisch im Jagdschloss Grunewald. Skandinavisches bietet die Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg, Britisches die Kirche St. George’s imWestend. Und auf dem Dach der Neuköll Arcaden zeigt der Club Klunker- kranich, dass Weihnachten auch hip sein kann. Anlass für eine Berlinreise zum Jahresende Insgesamt habe sich die Zahl der Berlinbesucher im November und Dezember in den vergangenen Jahren sehr positiv entwickelt – sicherlich auch aufgrund der vielen attraktivenWeihnachtsmärk- te und Events rund um das Thema, unterstreicht Tänzler. Für Gäste von nah und fern seien die Märkte einer derwichtigsten Gründe, zum Jahres- ausklang an die Spree zu kommen. Davon profitie- ren gleichzeitig Einzelhändler, Gastronomen, Kul- turszene, Verkehrsbetriebe und Hoteliers. So tra- gen die gut besuchtenWeihnachtsmärkte dazu bei, dass die Zahl der Übernachtungen in Berlin auch in diesem Jahr erneut leicht steigen könnte. Roden Schau- stellerbetriebe Michael Roden, Inhaber Der Familienbetrieb in der vierten Generati- on ist unter anderem Betreiber des Weih- nachtsmarkts auf dem Breitscheidplatz. Roden ist auch Vor- sitzender des Schau- stellerverbandes Ber- lin mit 120 Mitglieds- betrieben. Etwa 1.500 Beschäftigte zählt die Branche an der Spree. Heute fahren die Kids mit der 3D-Brille im Bett Achter- bahn. Immer höher, schnel- ler, größer, dahin geht der Trend. Doch nicht nur die Weihnachtsmärkte haben sich zu einemwichtigen Wirtschaftsfaktor für die Hauptstadt entwickelt. Laut Schaustellerverband Berlin locken darüber hinaus rund 20 Volksfeste pro Jahrweitere rund drei Millionen Besucher, da- runter das Oktoberfest, der BerlinerVolksfestsom- mer oder das Berliner Frühlingsfest, das jedes Jahr die Open-Air-Saison der Volksfeste auf dem Zen- tralen Festplatz imWedding einläutet. Last but not least ziehen die rund 120 Berliner Wochenmärk- te neben Einheimischen Touristen an, darunter je zweimal wöchentlich auf demWinterfeldtplatz in Schöneberg, auf dem Kollwitzplatz in Prenzlau- rer Berg, demKarl-August-Platz in Charlottenburg oder am Neuköllner Maybachufer mit seiner wu- seligen Basar-Atmosphäre. Wollen die Macher der Märkte bestehen, müs- sen sie sich jedoch einiges einfallen lassen. Egal ob Weihnachts- und Wochenmärkte oder Volksfes- te, die Erfolgsformel lautet: Die richtige Mischung macht’s. Helmut Russ, Geschäftsführer der Weih- nachtsZauber Gendarmenmarkt GmbH, hält eine gelungene Zusammensetzung aus Gastronomie und Händlern sowie ein attraktives Bühnenpro- gramm für diewichtigsten Gründe, warum Jahr für Jahr mehr Besucher kommen (s. Interview S. 14). Die Schausteller, insgesamt gibt es rund 120 Betrie- be mit etwa 1.500 Mitarbeitern in Berlin, tun sich

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