Berliner Wirtschaft 12/2018

TITELTHEMA 11 BERLINER WIRTSCHAFT 12/18 Budenzauber von hip bis heimelig Märkte und Feste In der Adventszeit zieht Berlin mit seinen leuchtenden Weihnachtsmärkten viele Besucher an. Volksfeste und Wochenmärkte mit Event-Charakter sind aber auch im übrigen Jahr wichtige Wirtschaftsfaktoren in der Hauptstadt » Von Eli Hamacher TITELTHEMA V on allen Feiertagen interessieren sich Helmut Russ und Michael Roden am meisten für den Totensonntag. Fällt der letzte Sonntag vor dem ersten Advent auf den frühestmöglichen Termin, den 20. November, klingeln ihre Kassen sechs Tage länger. So gesehen ist dieses Jahr nicht optimal. Erst am 26. November konnten Russ und Roden zwei der bekanntesten Berliner Weihnachtsmärkte eröff- nen. Doch von einem ungünstigen Termin lassen sich die Unternehmer ihre Vorweihnachtsstim- mung keinesfalls vermiesen. Beide sind schließ- lich Männer der ersten Stunde. Seit 2003 verwan- delt Russ den Gendarmenmarkt in eine weih- nachtlicheweiße Zeltstadt. Sogar mehr als doppelt so lang betreibt Roden den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Rund 1,2 Millionen Besucher kamen im vergan- genen Jahr ins Herz der CityWest. Auf etwa 6.000 Quadratmetern bieten rund 200 Aussteller Kuli- narisches, Kunsthandwerk und Karussells. Weih- nachtslieder animieren zum Geschenkeeinkauf, beheizte Glühweingärten laden zumPlausch. Trotz virtuell bewegter und schnelllebiger Zeiten schei- nen die Kunden beim vorweihnachtlichen Ver- gnügen erstaunlich genügsam. Roden: „Mag der Glühweinverkäufer eine neue Sorte im Angebot haben, der Handwerker ein angesagtes Produkt – die Motive, warumdie Menschen zu uns kommen, sind eigentlich seit Jahren unverändert: Sie lieben die Atmosphäre, die Düfte, die Dekoration und wollen einfach nur entspannen.“ Auf ihre Kosten kommen Bewohner und Be- sucher der Hauptstadt allemal. „Berlin ist die »

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