Berliner Wirtschaft 11/2019

68% der Unternehmen haben ihr Gelände bereits gestaltet bzw. haben es vor. 5% beträgt die gewerb- liche Baufläche. 36% der Gesamtfläche Berlins sind öffentliche Grün-, Wald- und Wasserflächen. Gutes Klima Viel Grün zahlt in hohe Lebensqualität, zufriedene Mitarbeiter und in den Umwelt- schutz ein. Mehr zur Charta Stadtgrün ihk-berlin.de/stadtgruen Wendy Brandt, Stadtentwicklung und Internationale Märkte Tel.: 030 / 315 10-410 wendy.brandt@ berlin.ihk.de Berlin soll pflanzenreicher werden, für dieses Ziel hat der Senat eine Charta ins Leben gerufen. Eine IHK-Umfrage sammelte dazu Unternehmerstimmen ein von Wendy Brandt Berliner Betriebe mögen’s grün D as Berliner Grün leidet unter den Füßen einer wachsenden Stadt so manche Not. Hinzu kommen zunehmende Flächen- konkurrenzen. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz entwickelt daher eine „Charta für das Berliner Stadtgrün“. Ziel ist es, als integraler Bestandteil der Stadtentwick- lung urbane Begrünung zu sichern, zu qualifizie- ren und zu fördern. Die Flächen sollen multico- diert genutzt werden – als Grünfläche, zur Freizeit und Erholung, für Biotope und für das Klima. In Absprache mit der Senatsverwaltung hat die IHK ihre Mitgliedsunternehmen gefragt, welchen Bei- trag sie leisten (können), und Handlungsempfeh- lungen abgeleitet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen das Berliner Stadtgrün für die Attraktivität des Standortes wichtig finden. Stadtgrün soll auch als Wirtschaftsfaktor gesehenwerden. Voraussetzung dafür ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Stadtpla- nung – damit die anderen Stützpfeiler wie Woh- nen, Gewerbe und Verkehr ebenso funktionieren. Die Unternehmen wissen die vielen Vor- züge eines grünen Umfeldes für die Umwelt, aber auch für Mitarbeiter und Kunden, zu schät- zen. So haben beispielsweise rund 68 Prozent der befragten Unternehmenmit eigenemBetriebsge- lände ihr Gelände bereits gestaltet bzw. haben es vor. Weiteres Potenzial bleibt allerdings begrenzt: Zur Ausübung der Geschäftstätigkeit oder Ein- haltung gesetzlicher Vorschriften müssen Flä- chen versiegelt bleiben. Unternehmen ohne eige- nes Betriebsgelände haben jedoch häufig einge- schränktere Möglichkeiten: Rund 68 Prozent können sich keine Umgestaltung vorstellen und nennen betriebswirtschaftliche Gründe und das Mietverhältnis als Hinderungsgrund. Unabhängig davon setzen die Unternehmen bei ihrer Gestaltung auf bestäuberfreundliche Wirkung. Sie sind sich ihrer ökologischen gesamt- gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und schätzen diesen Aspekt in etwa gleich hoch mit einer guten Außenwirkung bzw. mit einem guten Betriebsklima ein. Daher könnte eine Entwick- lung von Kooperationsangeboten für öffentliches Grün ein Puzzlestein der Charta Stadtgrün sein. Immerhin sind in Berlin rund 36 Prozent der Gesamtfläche öffentliche Grün-, Wald- undWas- serflächen, nur fünf Prozent beträgt die gewerb- liche Baufläche. Weitere Ansatzpunkte für Unternehmen könnten in der Erweiterung von Förderangeboten oder in der Verbreitung von Best-Practice-Beispielen liegen. ■ Die Contag AG begrünt ihre Gebäude und leistet damit einen Beitrag zu hoher Lebensqualität FOTOS: CONTAG AG, FOTOSTUDIO CHARLOTTENBURG BRANCHEN | Stadtgrün 48 IHK BERLIN | BERLINER WIRTSCHAFT 11 | 2019

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