Berliner Wirtschaft 11/2018

BERLINER WIRTSCHAFT 11/18 Als ich angefangen habe, haben mir Leute gesagt: ,Du bist verrückt, das kann nicht klappen.‘ Aber es hat funktioniert, und so geht es Schritt für Schritt immer weiter. ABDULHADI SOUFAN Gründer des Projekts „Reviving Home“, das beim Wiederaufbau von Häusern, Geschäften und religiösen Stätten hilft Für Abdulhadi Soufan gab es auf dem Weg diverse Herausforderungen. „Als ich angefangen habe, haben mir Leute gesagt: ,Du bist verrückt, das kann nicht klappen‘“, so Soufan. „Aber es hat funk- tioniert, und so geht es Schritt für Schritt immer weiter“, sagt der Gründer heute. Insgesamt ist er zufrieden. Das merk- te man ihm auch an, als er im Sommer dieses Jahres den We Do Digital-Award des DIHK in Empfang nahm, mit dem deutschlandweit herausragende Digi- talunternehmer ausgezeichnet werden. „Reviving Home“ gewann den Sonder- preis für Neuzugewanderte. Integration durch Teilhabe Die Wirtschaftsjunioren Berlin sind starke Unterstützer des Projekts, das aktuell noch auf die Pilotregion Ber- lin-Brandenburg begrenzt ist. Zahl- reiche Junioren engagieren sich als Gründerpaten, geben Workshops und öffnen ihre Netzwerke. Die angehenden Gründer profitieren dabei von den Er- fahrungen und demWissen der WJB: So entsteht Mehrwert, auch werden die In- tegration durch wirtschaftliche Teilha- be und der Wirtschaftsstandort Berlin gestärkt. Die mittlerweile über 100 Gründer, die in Patenschaften gestartet sind, sind in den unterschiedlichsten Branchen aktiv: Vom Cateringunternehmen über App-Entwicklung bis hin zum Parfüm- import ist bei „Start-Up Your Future“ al- les dabei. Die Gruppe der Geflüchteten ist dabei ebenso vielfältig wie die Ideen. Jede Person bringt ihre eigene Geschich- te und unterschiedliche Stärken mit. Um dieser Heterogenität gerecht zu werden, führt das „Start-Up Your Future“-Pro- jektbüro für alle Teilnehmenden ein in- dividuelles Matching durch. So bekom- men alle angehenden Gründer einen op- timal passenden Paten. START-UP NEWS ONLINEMARKETING IHK-Aktionstag fürGründer Am 13. November können sich Gründer im Rahmen eines bundes- weiten IHK-Aktionstages über On- linemarketing informieren. In ei- ner Experten-Talkrunde im Co- working-Space Mindspace in der Krausenstraße werden Trends und Möglichkeiten vorgestellt. Mit da- bei sind Facebook, Vertreter von In- fluencer-Marketing, einer Online- marketing-Agentur und der Marke- ting-Plattform CrossEngage. Auch zwei Gründer berichten von ih- ren Erfahrungen mit Onlinemar- keting. Anmeldung und Infos unter:www.ihk-berlin.de/aktionstag ‹ LZR Interessante Einblicke in das Leben deutscher Start-up-Gründer liefert der Bitkom Start-up Report 2018. So halten 61 Prozent der Start-ups Deutschland immer noch für den besten Standort, gefolgt von den USA (21 Prozent). Die Zufrieden- heit mit Deutschland ist allerdings gegenüber dem Vorjahr leicht zu- rückgegangen. Vielleicht liegt es daran, dass laut Bitkom dem Aus- land bessere Finanzierungsbedin- gungen und weniger Bürokratie zugeschrieben werden. ‹ LZR Bitkom-Report STANDORT DEUTSCHLAND Onlinemarketing steht im Fokus di Soufan die Sache anpackt. In das Pro- jekt stecke ich gerne meine Zeit“, so Da- niel Girl. Dabei geht es bei „Start-Up Your Future“ nicht ausschließlich darum, bei konkreten Wirtschaftsfragen wie dem Businessplan zu unterstützen. Ein wich- tiger Aspekt ist auch, dass die Gründer- paten ihr eigenes Netzwerk öffnen und den Geflüchteten so die Businesswelt in Deutschland näherbringen. So ermögli- chen die individuellen Gründerpaten- schaften, interkulturelle Hürden abzu- bauen, Sprachkenntnisse zu erweitern und sozial und wirtschaftlich integriert zu sein. Fast schon nebenbei erweitert auch der Gründerpate sein Netzwerk durch begleitende Angebote. ANMELDUNG FÜR DAS PROJEKT Wer sich in dem Projekt für angehende Gründer mit Fluchthintergrund engagieren möchte, findet alle wichtigen Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung auf: www.startupyourfuture.de nen, selbst Unternehmer, Berliner Wirt- schaftsjunior und Mitglied im Präsidium der IHK Berlin. Die Gründerpaten un- terstützen ehrenamtlich dabei, die Ideen der Gründer in Deutschland erfolgreich zu gestalten. Im Falle von Soufan und Girl ist die offizielle Projektlaufzeit von vier Mona- ten längst abgelaufen. Dennoch treffen sie sich regelmäßig: „Mir gefällt die Idee, vor allem aber auch die Art, wie Abdulha- FOTO: VASYL DOLMATOV/ISTOCKPHOTO.COM

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