Berliner Wirtschaft 11/2018
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 55 BERLINER WIRTSCHAFT 11/18 Smart auf der letzten Meile Lieferverkehr durch E-Commerce bringt Herausforderungen mit sich. Ansätze für vernetzte Citylogistik diskutierten die Teilnehmer des 13. Tages der Verkehrswirtschaft » Von Carolin Preuss W er an Citylogistik denkt, sieht im Stadt- bild die vielen Lie- ferfahrzeuge, die vor allem Online-Versandprodukte trans- portieren. Diese Entwicklung bringt He- rausforderungen für Unternehmen und die Stadt. Zugleich sollen die Straßen von Verkehr entlastet und die Einhal- tung von Umweltanforderungen erreicht werden. Im urbanen Umfeld muss City- logistik anbieterübergreifend digital ver- netzt werden, um effizienter und um- weltverträglicher zu werden. Wichtig für die neuen Ansätze: Sie sollen spürbare Verbesserungen herbeiführen und dabei noch der Nutzervorstellung entsprechen. Beim 13. Tag der Verkehrswirtschaft von IHK Berlin und Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH im Ludwig Erhard Haus wurdenwieder jede Menge Ideen und Lösungen aus demBer- lin-Brandenburger Cluster Verkehr, Mo- bilität und Logistik präsentiert. Welche Wirkungen die verschiedenen Ansätze in Berlin entfalten und wie diese umgesetzt werden, stand im Mittelpunkt der Podi- umsdiskussion mit Gästen aus Wissen- schaft, Wirtschaft und Verwaltung. Nutzung von Mikro-Depots Dr. Julius Menge von der Berliner Se- natsumweltverwaltung (SenUVK) erklär- te, dass Berlin derzeit erste Erfahrungen mit der sogenannten „kooperativen Nut- zung von Mikro-Depots durch die Ku- rier-, Express-, Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lastenrädern“ (KoMoDo) sammeln würde. Im Rahmen des Projektes testen Paketdienstleister die kooperative Nutzung einer Logistik- fläche, die aus mehreren Mikro-Depots für die Zustellung von Sendungen mit Lastenrädern (Cargobikes) auf der letzten Meile besteht. Weitere Flächen für Mik- ro-Hubs sind zunächst aber nicht geplant. Dabei könnten die Vernetzung von Angebot und Nachfrage über Logistik- plattformen und unterschiedliche Ansät- ze für Bündelungen die Citylogistik opti- mieren. Aus Sicht von Andreas Schuman vom Bundesverband der Kurier-Ex- press-Post-Dienste ist die Voraussetzung dafür die Bereitschaft für Kooperationen. Der Logistikdienstleister DB Schenker etwa setzt im Projekt iHUB E-Lkws ein, um leiser und sauberer zu beliefern. Ideenwerkstatt für Transportkonzepte Auch um das Thema Datennutzung ging es beim Tag der Verkehrswirtschaft. Alexander Zarle, wissenschaftlicher Mit- arbeiter beim Institut für postfossile Lo- gistik, betonte, dass Daten für die Ein- satzplanung genutzt werden. Über ge- schickte Verkehrssteuerung mithilfe von Daten sprach Andreas Irngartinger, Be- reichsleiter bei der DEGES GmbH. Er sieht große Fortschritte im Bereich Da- tennutzung. Dafür, dass der Lieferver- kehr in der Stadt von morgen intelligent und nachhaltig seinen Weg nehmen kann, setzt sich auch die BVG ein. Dr. Henrik Haenecke, BVG-Vorstand Finan- zen, stellte die Ideenwerkstatt „City of Goods Challenge“ vor, in der in Koopera- tionmit der DO School innovative Trans- portkonzepte entwickelt werden. Der Tag hat gezeigt: Die Digitalisierung im Stadt- verkehr setzt sich weiter fort. Referierte beim Tag der Verkehrswirtschaft in der IHK Berlin: Andreas Irngartinger, Bereichsleiter der DEGES GmbH FOTO: JENNY PÄTZOLT
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